Kinosommer 2012: Spinne vs Fledermaus

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Warnung: Hier lesen Sie eine absolut subjektiv gefärbte Gegenüberstellung! Denn Batman ist Batman ist Batman. Da kann der Typ im Spinnenkostüm mitnichten mithalten. Wobei … Die Spiderman-Neuverfilmung wirklich positiv überrascht. Aber soll man nicht auch mal ein bisschen Meinung machen? Da kann ich selbst das Kopfschütteln der eigenen Rocknroll-Reporter-Kollegen ruhigen Gewissens ertragen. Doch jetzt zum Inhalt.

„The Amazing Spider-Man“ (136 Minuten, seit 28. Juni in den deutschen Kinos) widmet sich einmal mehr den Anfängen der Geschichte um den in Spinnenkostüm gehüllten Kämpfer für die Guten. „Nicht schon wieder“ hörte man da gar manchen eingefleischten Fan im Vorfeld gleich abwinken. Zu Unrecht, denn Regisseur Marc Webb hat mit seiner Version das sommerliche Kinoprogramm wirklich interessant gemacht. Zur Geschichte muss kaum mehr ein Wort gesagt werden. Den Details dagegen gebührt die Aufmerksamkeit. So kommen die Spinnweben nicht mehr wie von
Geisterhand aus dem außergewöhnlichen Peter Parker geschossen. Hier wird wissenschaftlich an den Spezialeffekten gebastelt. Da behaupte noch mal eine böse Zunge, Comic-Figuren mangele es an Realität. Was der Filmschöpfer aus der Vorlage macht, darum geht es doch in Wahrheit.
Keine geringere Rolle für Erfolg oder Misserfolg spielen natürlich die Darsteller. Und da gilt es einmal, ein großes Kompliment auszusprechen. Andrew Garfield ist in der Hauptrolle ein richtiger Glücksfall, der Spiderman echten Charakter verleiht. Und das nicht allein, weil mir Tobey Maguire noch nie gefallen hat. Emma Stone ist Zucker pur, auch in ihrer Rolle als super-kluge Schönheit Gwen Stacy. Stets zum
Verlieben gut, aber immer ohne Kitsch-Faktor. Glänzend. Und zuletzt muss sich auch Rhys Ifans als Dr. Curt Conners keinesfalls hinter diesem Paar verstecken. Wie auch, mutiert er doch zu einem riesigen Reptilien-Monster mit wahrlich übermenschlichen Kräften. Wer da (neben Spiderman, versteht sich) für die Action im Streifen sorgt, ist dann ja auch klar. Und das ist auch in 3D richtig gut gelungen.

Ganz ohne 3D kommt da „The Dark Knight Rises“ (ganze 165 Minuten, Kinostart war der 26. Juli) aus. Was nicht bedeutet, dass die Handlung weniger aufregend daher kommt. Überraschungen eigentlich ausgeschlossen, denn kannte man Christopher Nolans Handschrift ja bereits und auch Christian Bale als Batman ist längst ins Herz geschlossen. Doch hatte sich der schwarze Held zurück gezogen – arbeitslos nach Eindämmung des Verbrechens – und muss erst einmal auf die Bildfläche zurück gelockt werden. Keinen geringeren Figuren als Bane (Tom Hardy) und Catwoman (Anne Hathaway) gelingt dies Kunststück, denn als diese einen bedrohlichen Plan aushecken, braucht Gotham wieder einen echten Rächer. Noch dazu mit dem besten Batmobil aller Zeiten – „The Bat!“.
Zugegeben, der Film ist lang, verdammt lang. Wäre gar nicht so schlimm, würde sich der gute Batman währenddessen nicht auch noch ziemlich rar machen. Doch füllen die Lücken doch angenehme Nebenfiguren und ein Bane, der Bösewicht mit tragischer Lebensgeschichte, der dem geliebten Hauptdarsteller im Kräftevergleich sogar leider mehr als ebenbürtig erscheint. Wahre Angst um Batman? Das passiert einem echten Fan auch nur sehr selten. Auch das ist das besondere an dem DC-Aushängeschild. Wird der arme Alfred (Michael Caine) am Ende wohl wirklich ein weiteres Mitglied der Waynes zu Grabe tragen müssen? „The Dark Knight Rises“ ist das Ende einer großen Trilogie, doch keinesfalls der Untergang eines der größten Comichelden aller Zeiten. Für mich bleibt er DER größte.

 

So einen Sommer wünsch sich das cineastische Herz immer zurück. 5 Gitarren, für
beide Streifen. Hätten Sie jetzt nicht gedacht, was? Und die kauf ich auch noch auf Blue-ray, garantiert.

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