„Wollen live eine andere Seite zeigen“: Peter von Beyond the Bridge im Interview

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Hallo Peter, The Old man and the Spirit ist ein grandioses Debüt deiner Band. Erzähl uns doch bitte etwas über die Geschichte, die dahinter steckt.

Im Prinzip geht es um die beiden Charaktere „the Old Man“ und „the Spirit“. Beide stehen für unterschiedliche und sicherlich auch für gegensätzliche Eigenschaften. „The Old Man“ verkörpert alles Menschliche; Sinnlichkeit, Gefühle, Vergänglichkeit, Bedeutungslosigkeit. Der „Spirit“ ist die Erkenntnis, Ewigkeit, Sinn, Gleichgültigkeit. Der „Spirit“ ist bereit, seine Eigenschaften gegen die Eigenschaften des „Old Man“ zu tauschen.  Dadurch stellen wir die beiden Charaktere und das was sie verkörpern gegenüber. Man kann den Kern der Geschichte vielleicht auch in einer kurzen Frage zusammenfassen. Möchte man das Leben lieber verstehen oder lieber leben?

Wieso glaubst du, dass es nur so wenige Progressive Rockbands aus Deutschland gibt, die auf einem derart hohen Niveau mitzocken können, wie Ihr?
  

Vielen Dank für das in der Frage enthaltene Kompliment. Ich glaube schon, dass es in Deutschland viele gute Bands und Musiker gibt.
Davon machen aber schon eher wenige Bands Progressive Rock. Bei Progressive Sachen muss man, glaube ich, schon lange an einem roten Faden festhalten, damit der Plan am Ende aufgeht. So etwas muss wachsen und gedeihen.

Was sind deine Einflüsse? Ich glaube die unvermeintlichen Dream Theater im Songwriting zu hören, aber auch Arjen Lucassen und ähnliche Konzeptkünstler zu entdecken. Liege ich da völlig falsch?

Das ist wahr. Dream Theater sind ein großer Einfluss. Bei uns und ich denke auch bei vielen anderen Bands hat Dream Theater die Progressive-Rock/Metal Schiene in das musikalische Bewusstsein eingeführt. Meine erste Dream Theater Platte habe ich mit 15 gehört. Meinen allerersten Kontakt mit der Progressive- Rock Musik hatte ich als siebenjähriger auf einem Jethro Tull Konzert. Ich habe damals auch sehr viel Zeit damit verbracht die Musik von Dream Theater nicht nur zu hören, sondern auch zu verstehen.
Das war es aber im wesentlichen auch schon mit den wirklich intensiven Einflüssen. Von Ayreon habe ich vielleicht schon ein paar Songs gehört, aber mehr auch nicht. In der Tat bekommen wir regelmäßig zu hören, dass unsere Musik Ähnlichkeiten mit der anderer Bands aufweist. Wir finden das sehr spannend und interessant, wie unsere Kompositionen auf andere wirken. Bei mir ist es vielleicht nicht ganz so extrem wie bei Christopher, mit dem ich das Album zusammen geschrieben habe. Während ich schon noch CDs von Van Halen, Masterplan, Ark, Savatage, Paul Gilbert oder Rush im CD Regal habe, findet man bei Christopher neben Klassik-CDs höchstens noch ein paar Spocks Beard oder eben Dream Theater CDs.
Scheinbar hat das Hörerlebnis mit Dream Theater ausgereicht, um uns ein Gefühl für die Progressive Musik zu geben. Wir haben ansonsten immer die Ohren offen für musikalische Passagen oder einzelne Songs, die uns total gut gefallen. Es ist dabei egal aus welcher Musik Richtung oder welcher Band die Eindrücke kommen.
Da sind Sachen von Nightwish, Rammstein, YES oder sogar von Silbermond dabei. Natürlich ist mein Gehör doch mit vielen Metal-Klischees vertraut, aber durch das ständige Musik machen ist das Musik hören bei mir ein bisschen zu kurz gekommen. Das muss ich allerdings mal dringend nachhohlen. Zur Zeit bin ich total in Pain of Salvation verliebt.
 
 
Wie vermittelt man als neue Band ein derartiges Konzept live?

Naja, über eine besondere dramaturgische oder schauspielerische Darbietung haben wir uns bis jetzt keine Gedanken gemacht.
Sicherlich lässt das Konzept genügend Spielraum für kreative Ideen. Wir wollten als Newcomer erst einmal die Songs auch live in der CD Qualität rüberbringen.  Es gibt auf der CD vielleicht die ein oder andere Stelle, die live nicht so gut rüberkommt. Die werden wir ändern und live taugliche Versionen dieser Passagen spielen. Wenn dann das Licht gut funktioniert sind wir schon sehr zufrieden. Ich denke aber, dass wir mit den verschieden Musiker-Charakteren, die man bei Beyond the Bridge findet, ein sehr interessantes Bühnenbild haben. Das Album hat einen ziemlich ernsten Tonfall und wir möchten live eine andere Seite von Beyond the Bridge zeigen mit viel Spaß und Spielfreude an diesem tollen Stück Musik.

Und zum Abschluss unsere Trademark-Frage: Wenn du ein Charakter der Simpsons wärest, wer wärest du und warum?

Da ich die Simpsons nicht so gut kenne, habe ich mal die anderen von BtB gefragt. Die meinten ich wäre Milhouse, weil ich immer der beste Kumpel und trotzdem immer hinten dran bin. Ich weiß aber auch nicht was sie damit meinen.

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