Interview mit Mirja Boes

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„Ich bin ein Duz-Typ“ – startet Top-Comedian Mirja Boes das Gespräch und gibt damit den Ton für das Interview an. „Ich will authentisch bleiben, ich bin sozusagen ein Authentizität -Fanatiker – oder wie das heißt.“ Nicht der einzige „Fanatismus“, den Mirja Boes lebt. Spätestens seit ihren Erfolgen mit der SAT1-Sketchcomedy „Die Dreisten Drei“ ist Mirja Boes ein etablierter Name in der Welt der deutschen Comedy. In diesem Winter bestreitet die Wahlkölnerin, die Borussia Mönchengladbach-Fan ist, ihre zweite große Solotour.

Mirja, bald gibt es von dir eine neue TV-Comedy-Serie. Gibt es nicht schon genug Comedy im Fernsehen?

Mirja Boes: „Es gibt zu viel nicht so gute Comedy im Fernsehen, wobei ich das gar nicht so wirklich beurteilen will. Wenn ich es aber philosophisch sehe, muss ich sagen, dass man gar nicht genug lachen kann.“

Bei deiner großen TV-Präsenz kommt es doch sicher vor, dass die Leute denken, sie würden Dich gut kennen. Kommt es da nicht manchmal zu seltsamen Begegnungen?

„Ja. Ich denke nämlich auch immer, dass ich die dann kenne, wenn sie mich ansprechen. Das ist oft sehr lustig, aber nicht schlimm. Dumm angequatscht werde ich eigentlich nicht und, wenn mich niemand erkennen würde, hätte ich ja auch was falsch gemacht, oder?“

Hast du Ambitionen, einmal eine ernste Rolle zu spielen oder bist du jetzt für immer die Ulknudel der Nation?

„Ich finde das gar nicht schlimm, eine Ulknudel zu sein. Das ist ja was Nettes. Ich suche deshalb nicht krampfhaft nach ernsten Rollen. Wenn mir jemand was Gutes anbietet, wäre das aber trotzdem interessant.

Und was macht Mirja bös(e)?

„Ungerechtigkeit und Intoleranz. Ich bin ein Gerechtigkeitsfanatiker.
Das liegt wohl an meiner Erziehung. Wenn ich mir mit meinem großen Bruder einen Kuchen teilen sollte, hat der oft gesagt: ‚ich will die größere Hälfte‘ und dann ist unsere Mutter eingeschritten und hat klargestellt, dass es nur gleichgroße Hälften geben kann.“

Du hast einmal ein Programm aus deinen alten Mädchentagebucheinträgen gemacht. Sind das denn wirklich alles echte Einträge?
„Ja, alle! Ich bin nämlich nicht nur ein Gerechtigkeitsfanatiker, sondern auch noch ein Wahrheitsfanatiker.
Aber die meisten dort Erwähnten haben mir die Geschichten aus meiner Jugend nicht übel genommen.“

Wie geht‘s eigentlich ‚Möhre‘? Unter diesem Namen hast du mit Hits wie „20 Zentimeter“ Mallorca gerockt.
„Möhre ist in Rente gegangen. Aber, wenn man Glück hat, kann man ab und zu im Oberbayern eine Rentenpause miterleben. Solange mir das Spaß macht, trete ich immer noch auf. Aber Spaß muss es machen.

Bist du gegen die Schweinegrippe geimpft?
„Nein. Ich lasse mich auch nicht impfen. Ich mache viel Sport und versuche, mich gesund zu ernähren – was nicht immer klappt. Sicher ist das ein wichtiges Thema, aber da wird auch viel Panik verbreitet.

Und zum Abschluss: Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
„Oh, schwer. Auf jeden Fall eine Machete – für den Busch. Und mein Handy. Obwohl, dann brauche ich ja auch das Ladegerät und eine Steckdose. Das wären da ja schon drei Dinge… (überlegt). Vieleicht doch besser Endlospapier, einen Stift und dann ein paar neue Programme vorbereiten. Auf so einer Insel findet man bestimmt jemanden, mit dem man Blödsinn machen kann.“

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