Eine Frage des Timings – Interview mit Trope

TROPE ist eine aufregende Alternative-Rock-Band mit progressiven Elementen. Sängerin Diana Studenberg und Gitarrist Moonhead sind die treibenden Kräfte der Band. Ja, in der Tat sind sie die Band. TROPE wurde 2016 gegründet und verbrachte die nächsten Jahre mit dem Schreiben und Aufnehmen von Demos, aus denen ihr bockstarkes Debütalbum „Eleutheromania“ entstand. Wir haben mit beiden gesprochen.

Trope live und akustisch. Fotos: Seiffert

RNR-Reporter: Eleutheromania, euer Debüt, ist ziemlich beeindruckend. Wusstet ihr schon bei den Aufnahmen, dass dies ein außergewöhnliches Album werden würde?

Moonhead: „Wenn ich etwas kreiere, hoffe ich immer, dass es in irgendeiner Weise bei anderen Leuten Anklang findet. Ich versuche, Dinge zu schaffen, die mir gefallen und die ich für gut halte. Wenn ich sie gut finde, bin ich sicher, dass andere das auch so empfinden. Aber man kann wirklich nicht wissen, ob irgendjemand deine Musik mögen wird. Die Hoffnung ist natürlich immer da, dass die Leute die Sachen mögen. Es ist auch eine Frage des Timings. Ich erinnere mich an eine Geschichte über einen Künstler, der einen Song veröffentlicht hat, der einfach nicht gezündet ist. Dann hat er denselben Song vier Jahre später mit Unterstützung seines Labels noch einmal veröffentlicht und der Track wurde zur Nummer eins in den Charts. Timing, Promotion und Glück sind meiner Meinung nach wichtig.“

Ihr habt als Support von Pineapple Thief einige Akustikshows in Europa gespielt. Das war ziemlich geil. Gibt es nun Pläne, mehr akustisch zu spielen?

Moonhead: „Das wäre großartig. Akustische Auftritte sind so echt, weil man sich als Künstler nicht verstecken kann. Ich war sehr nervös, als ich die Shows mit TPT gespielt habe, denn wenn die Akustikgitarre aufhört, gibt es keine musikalische Unterstützung. Ich glaube nach der zwölften Show habe ich mich einfach entspannt und mir keine Sorgen mehr gemacht. Und die Auftritte waren dann besser, ich hatte definitiv mehr Spaß. Irgendwann wird ein Akustik-Album herauskommen. Sagen wir nächstes Jahr, 2023, im Herbst.“

Wann habt ihr zum ersten Mal gemerkt, dass ihr in einer Band spielen wollt, was waren eure Vorbilder?

Moonhead: „Für mich ging es los, als ich eine Anzeige im Guitar Player Magazin von Steve Vai sah. Ich dachte einfach, dass er wie der coolste Gitarrist auf dem Planeten aussieht. Am Anfang stand ich auf auffälliges Zeugs. Musik hab ich aber mit Songbüchern von Led Zeppelin und den Beatles gelernt. Ich mag immer noch diese flashy Sachen, also den Showbusiness-Aspekt der Performance. Ich war aber nie in der Lage wirklich so zu sein.“

Wie war es, dass einige echte Schwergewichte wie Mike Fraser oder Ted Jensen an eurem Album mitgearbeitet haben und wie kam es dazu?

Moonhead: „Mike Fraser bei der Arbeit zuzusehen ist ein Genuss. Die Dinge, die ich gelernt habe, sind von unschätzbarem Wert für mich als Produzent und Tontechniker. Ted ist eine Legende und es war perfekt, ihn für unser Album zu engagieren. Wir haben uns an Mike gewandt, ihm Demos geschickt und er hat positiv reagiert. Wir hatten also Glück, dass er sich für die Musik interessierte und die Zeit hatte, es zu machen.“

Diana Studenberg

Wann habt ihr zum letzten Mal einen Brief mit der Hand geschrieben?

Diana: „Ich schreibe eigentlich immer noch Briefe mit der Hand… wenn man Geburtstagskarten mitzählt! Die schreibe ich immer mit der Hand.“

Arbeitet Ihr gerade an Album Nummer zwei? Wann können wir das erwarten?

Moonhead: „Ja, das tun wir in der Tat! Das dauert länger, denn es wird viel progressiver ist als das erste. Es gibt natürlich immer noch klassische Songstrukturen, also keine zufälligen musikalischen Passagen, die keinen Sinn ergeben, nur um proggy zu sein. Aber einige Songs werden länger sein, um eine Stimmung und eine Geschichte aufzubauen. Ihr könnt ein wenig länger als drei Minuten in dieser Welt verweilen. Unsere Einflüsse werden auch auf diesem Album zu hören sein. In Sachen Vielfalt sogar mehr als auf dem ersten. Ich bin ein großer Fan von Simple Minds, Peter Gabriel, Tears For Fears, Nik Kershaw, Howard Jones und vielen anderen, ihre Songs sind einfach unglaublich.“

Gibt es ein Buch, das dich besonders beeindruckt hat? Wenn ja, welches und warum?

Diana: „Das Beste, was ich in meiner Jugend getan habe, war, zu lesen wie ein Halunke. Ich habe so viele Bücher gelesen, dass es schwer ist, ein einziges zu nennen. Die Brüder Karamasow von Dostojewski haben mich damals sehr begeistert, die Art und Weise, wie er Philosophie und Erzählung miteinander verwoben hat, hat mich tief beeindruckt. Damals mochte ich Ayn Rand, aber mir wurde klar, dass in ihren Büchern kein einziges graues menschliches Gefühl im Leben vorkommt. Es ist kein Platz für Trauer, Scham oder Depressionen, die sich in einer signifikant schwächenden Art und Weise zeigen und dann überwunden werden müssen. Aber als unbeschwerte und unterhaltsame Helden-Lektüre fand ich sie großartig. In diesem Zusammenhang habe ich auch the Hero’s Journey von Joseph Campbell genossen und war als Kind auf eine ungesunde, fast narzisstische Weise von Shakespeares Hamlet besessen, wobei ich Parallelen zwischen mir und Hamlet und Horatio zog.“

Und unsere Trademarkfrage zum Abschluss: Wenn du eine Figur bei den Simpsons sein müsstest. Wen würdest du wählen?

Diana: „Maggie. Ruhig, unauffällig, fliegt unter dem Radar, kommt mit allem durch und bekommt immer die schönen Snacks.“

Live-Fotos von TROPE findet Ihr HIER!

Moonhead

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