Doc ’n‘ Roll – 19.06.15

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„Lieber Pressevertreter, Deinem Akkreditierungsantrag für das 26. Wacken Open Air wurde stattgegeben. Du erhältst in den nächsten Tagen Deine Akkreditierungsunterlagen per E-Mail.“ Die Email am Donnerstag roch schon ganz gut, heißen tut das für Wacken, wo mehrere tausend (!) Journalisten akkreditiert werden, erst einmal nicht viel, zumindest sagt das nichts über einen Fotopass für die Hauptbühnen aus.

Da muss dann oft noch zäh nachverhandelt werden, letztlich sind die Kollegen vom W:O:A aber stets sehr kooperativ. Das Hotel ist immerhin schon seit dem 5. August 2014 gebucht (mit Stornomöglichkeit natürlich) und auch, wenn das Line-up eher mau ist, sabbert jeder Metalfan zumindest dem Auftritt von Savatage entgegen. Ich bin gespannt, ob es weiterhin die 2014 geänderten Routen für Fotografen gibt, die einen zwangen, unendliche Wege zu gehen und dadurch viel zu wenig Bands fotografieren zu können. Kritik gab es massig, es wird spannend zu sehen sein, ob diese gefruchtet hat. Wer sich einige Impressionen von 2014 geben will, schaut schnell (oder langsam und genüsslich) HIER!

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Was gab es noch Erzählungswertes aus der verrückten Welt des Musik-Business‘ in dieser Woche? Auf jeden Fall, dass mehr als 30 (!) Fans (Verrückte? Verstrahlte? Millionäre?) zum 300-Dollar-Meet & Greet mit Kiss-Legende Ace Frehley vor dessen Show in Bochum wollten. Dafür gab es ein Händeschütteln, Fotos, einige Unterschriften. Ich verstehe Heldenverehrung durchaus, doch diese bezahlten Meet & Greets werden mir immer ein Rätsel bleiben. Da greift man tief in die Tasche dafür, dass jemand, den man verehrt, von einem (kurze) Notiz nimmt. Das kann jeder machen, aber da bin ich raus.

Ganz ehrlich? Für Ace und Konsorten (das machen mittlerweile ja fast alle Größen) sind das doch nur Cashcows, oder? Hätte ich als Rockstar Respekt vor jemandem, der mir 300 Dollar gibt, damit ich ihm die Hand schüttele? Eher im Gegenteil. Bands nachzureisen, um alle Shows zu sehen, ok. Da ist außer der enormen monetären Beanspruchung nichts gegen zu sagen, aber das geht mir einfach zu weit.

Ich habe enttäuschte Menschen aus dem Ace-M&G kommen sehen, weil der Gute auf einmal viel weniger Zeit hatte als vorgesehen (weil das Konzert um kurz vor 22 Uhr immer noch nicht angefangen hatte und die Vorband sogar aufgrund des Musikers verspäteter Ankunft – wie in Hamburg – aufgefordert wurde, mehr Songs als geplant zu spielen). 

Klar verstehe ich, dass in Zeiten der einbrechenden Gewinne durch Musikverkäufe, ein anderes Feld aufgetan werden muss, um zu „überleben“. Komischerweise machen das aber auch meist nur die Bands, die ohnehin so viel Kohle scheffeln, dass sie darauf nicht angewiesen wären.

Im Falle Kiss habe ich eine besonders schöne Anekdote gehört: Jemand, der sich ein Meet & Greet gekauft hat, brachte eine Paul Stanley-Gitarre von Ibanez mit und wollte diese unterschrieben haben. Das Sternenkindchen Paule hat das aber nicht gemacht, weil es nicht zum „Deal“ gehörte. Kundenfreundlichkeit sieht anders aus – und letztlich sind wir Fans doch genau das: Kunden. 

Das Konzert von Ace Frehley war dann dennoch gut und zumindest die Leistung des dick gewordenen einzig wahren Kiss-Gitarristen und seiner Band zauberte bei allen Anwesenden ein Lächeln auf die verschwitzten Gesichter. Fotos gibt es HIER!

Am Sonntag geht es dann wieder in die Bochumer Zeche, wenn die alten Recken von Thunder aufspielen. Wer die noch nicht live gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen.

 

 

In diesem Sinne: Rock on

 

yoursdocrock

 

 

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