Jeffrey Thomas: Monstrocity

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Eine süße Liebesgeschichte chauffiert den „MonstroCity“-Leser geradewegs zurück in Jeffrey Thomas´ geheimnisumwobenes Punktown/Paxton. Was zuvor in einer Sammlung phantasievoller Science-Fiction-Kurzgeschichten schockierend ineinander schmolz, meißelte er nun reizend zusammen in einen Horror-Roman um das Leben des Christopher Ruby.

Die Handlung ist obskur, nicht immer stringent und manchmal vorhersehbar, doch was Thomas sprachlich und bildhaft schöpfte, fesselt wiederum unwiderstehlich: Während sich der Autor noch in „Punktown“ den vielfältigen Rassen und schaurigen Spezies mit samt ihrer kranken Perversionen in kleinen Episoden widmete, folgt er nun vorrangig deren verschiedenartigen Religionen, Mythen und – natürlich treibt er es auf die Spitze – Dämonen in voller Güte. So ganz nebenbei zeichnet er sorgsam die Differenzen der Ober- und Unterwelt Paxtons, dem Gut und Böse, protzt mit Sex und Gewalt, wie anhand eines rituellen Vergewaltigungsmordes, lässt MonstroCity untergehen und – überraschend positivistisch – es sich auch wieder erholen.

Jeffrey Thomas betreibt intelligenten Ekel und nennt menschliche Abgründe beim Namen. Wer das verträgt und schätzt, dem seien auch „Deadstock“ und „Blue War“ empfohlen, wenn auch bislang lediglich im englischen Original zu haben.

 

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