Review: Soul on Fire – Leben und Musik von Peter Steele

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TONPetrus Thomas Ratajczyk hätte es gemocht, dieses Buch, das die Odyssee eines Lebens, gelebt in beinahe shakespearischer Dramaturgie, skizziert. Als Pete Steele hat Petrus Thomas mit einem Schlachtschiff von einer Band fremde Länder erobert, Emotionen gebündelt, Lebensinhalte für tausende Fans gestiftet. Type O Negative waren eine ganze besondere Formation, deren Einfluss vor allem in den Herzen der Hörer bei ihrer ganzen Düsternis nicht zu unterschätzen war und ist. Im Verlag Nicole Schmenk ist nun „Soul on Fire“ von Jeff Wagner in der deutschen Variante (hervorragend übersetzt von Andreas Schiffmann) erschienen und das Buch ist die längst überfällige Biographie des 2010 an den Folgen eines gerissenen Aortenaneurysmas verstorbenen Bassisten und Sängers. Auf mehr als 300 Seiten wird die bisweilen kritisch betrachtete Karriere von Steele ausführlich behandelt, mit sehenswerten Fotos garniert und die Wichtigkeit des Bass-Hünen, der 1995 sogar das Cover des Playgirl zierte (hier wird mit dem Mythos aufgeräumt, dass Steele der Erste war, der mit erigiertem Penis auf den Seiten des Magazins abgebildet wurde – in der Tat war dieses Tabu bereits 1980 gebrochen worden), zelebriert und seziert. 

Wagner beschreibt Steele schonungslos: Vom Mann mit Visionen zum Drogenwrack, das mit nichts und wieder nichts zufrieden sein konnte, und wieder zurück – der New Yorker war eine schillernde Persönlichkeit in allen Extremen.“Soul on fire“ ist leicht und flockig zu lesen, so dass einem lediglich das tragische Ende schwer im Magen liegen könnte.

Das Buch endet natürlich – wie sollte es anders sein – mit dem tragischen Tod des Idols einer ganzen Metalgeneration. 2005 versetzte Steele bereits einige Fans in Angst und Schrecken, als die Startseite der Website von Type O Negative einen Grabstein mit der Aufschrift Peter Steele 1962–2005 zeigte, nur fünf Jahre später war das aufgrund des zügellosen Drogenmissbrauchs nie Undenkbare zu einem dann doch undenkbaren Zeitpunkt (Steele war seit neun Monaten clean und trocken) eingetreten: Petrus Thomas Ratajczyk starb im Alter von gerade einmal 48 Jahren: A dying God-man full of pain (aus „Christian Woman“).

 

Fazit: Würdige Lebensgeschichte eines umstrittenen Musiker 

 

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