2012

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Das Jahr 2012 dauert als Schaltjahr gewiss 366 Tage, es erwarten uns Präsidentschaftswahlen in den USA, die Expo in Südkorea sowie ein Champions-League-Finale in der Münchner Allianz Arena und – das Ende des Kalenders der Maya. Dieses Ereignis greift Deutschlands Vorzeige-Regisseur Roland Emmerich dankbar für seinen neusten Blockbuster „2012“ auf.
Der Tatsache, dass sich laut Berechnung der mittelamerikanischen Ureinwohner am 21. oder nach korrekter Umrechnung sogar erst am 23. Dezember des Jahres lediglich die Konstellation des Schöpfungstages erstmalig wiederholt und nicht gleich zwangsläufig die Welt untergeht, schenkt der Macher dabei keine Bedeutung, wie er es auch gänzlich versäumt, seinem Aufhänger näher auf den Grund zu gehen. Statt dessen sendet er allen voraus Wissenschaftler Adrian Helmsley (Chiwetel Ejiofor) und den erfolglosen Schriftsteller Jackson Curtis (John Cusack) aus, die Welt vor ihrem Untergang zu retten, oder zumindest die menschliche Rasse zu erhalten, den Tod dabei stets im Rücken. Ganz nach amerikanischen Klischee setzt er auf sich stets zum Guten wendende Melodramatik, tiefe Emotionen, große Helden und böse Schurken samt einer Prise Figurenwitz, und schafft die völlig uninspirierte Geschichte zwischen Arche Noah und Titanic (deren Untergang sich 2012 zum 100. Mal jährt) auf unfassbare 158 Kinominuten zu strecken. Emmerich hat Naturkatastrophen vom Erdbeben bis zum Tsunami in einen Topf geworfen, daraus belanglosen Hollywood-Brei gekocht und mit dummer Pathetik und schlechtem Spiel gewürzt. Dem Zuschauer zuliebe hätte er, statt an Geld für Spezialeffekte – wie noch stolz in Gottschalks „Wetten dass“ verkündet – zu geizen, lieber mit inhaltlicher Tiefe protzen sollen. Ein absolut stereotyper Streifen, gefühltes Nachbeben bleibt beim Konsumenten leider aus.

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