Prometheus – Dunkle Zeichen

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seit 9. August in dt. Kinos, 

123 Minuten, Sci-Fi-Thriller, ab 16 Jahre

Prequel oder nicht Prequel, das ist die Frage, die im Falle „Prometheus“ die ganze Welt bewegte. Regisseur Ridley Scott lieferte dazu eigentlich selbst die passendste Antwort: Es sei ein Film mit „Alien“-DNA. Und Erbinformationen sind bekanntlich in den seltensten Fällen zu verleugnen. Wer hier keine Ähnlichkeiten mit dem Mutterschiff erkennen kann, sollte sich im Anschluss des Kinobesuches den alten Streifen von 1979 unbedingt noch einmal reinziehen. Ihr werdet verblüfft sein.

Die Mähr von der Eigenständigkeit der Geschichte sei damit also ad acta gelegt. Vielleicht deshalb krankt die Story leider auch ein wenig an Originalität. Macht aber nichts, denn die visuelle Umsetzung, die beeindruckenden Landschaftsbilder und die unwiderstehlichen Kreaturen – auch mal wieder dank Meister HR Giger – sind annähernd überwältigend und die bedrohliche Stimmung inmitten außeriridischer Schleimhöhlen irgendwo im Universum im Jahr 2089 reißt einen vollends in den Bann.

An die phänomenale Darbietung der jungen Sigourney Weaver (Ellen Ripley) kommt Noomie Rapace in der Rolle der Elisabeth Shaw leider nicht annähernd heran. Vielleicht fehlt es der Verfasserin jedoch auch an der Liebe, die das große Publikum mithilfe der  Stieg-Larsson-Millennium-Reihe zu der Guten aufgebaut hat. Dieses Stück Filmkultur habe ich zugegeben verpasst. Schlecht schlägt sie sich aber auch nicht. Und beweist immerhin Mumm genug, sich selbst den Bauch aufzuschlitzen und wieder zuzutackern, bevor sie sich ins große Showdown aufmacht. Partner Charlie Holloway (Schauspieler: Logan Marshall-Green) ist da schon längst weg vom Bildschirm. Bedeutend war er da auch nie. 

Großartig präsentiert sich einer, der sogar deutsche Wurzeln hat: Michael Fassbender,
bekannt unter anderem aus X-Men: Erste Entscheidung, Inglourious Basterds und Jane Eyre, gibt wirklich einen wundervollen Robo-Passagier. Gut oder böse, gefühlskalt oder doch mit adaptierter Menschlichkeit ausgestattet, man weiß es bei Android David nicht genau. Niemals aber mutiert er zum Technik-Kasper. Aus dem Hinterhalt lenkt er die Crew und will in Eigenregie das Missionsziel knacken.
Zum restlichen Cast? Sean Harris als Fifield (und teils auch Rafe Spall als Millburn) sorgt für Amüsement. Charlize Theron sieht als Meredith Vickers immer noch gut aus. Idris Elba als Janek? Charmant. Und Guy Pearce als Peter Weyland? Ganz schön alt.

Das eigentümliche Vater-Tochter-Drama und ein paar andere alberne Details hätte man sich sicher sparen können, bringt es die Operation Alien 2.0 auch nicht wirklich voran. Wobei diese Bezeichnung ja auch eher eine Fortsetzung beschreibt. Bleiben wir also doch lieber bei Prequel. Davon widerum gibt es dann auch wieder einen zweiten Teil. Aber sparen wir uns die Definitionen – schaut euch das Ganze doch einfach selbst an.

Kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber mit zugedrücktem Auge noch 5 von 6 Gitarren,
weil sich der Kinogang durchaus ausgezahlt hat. Selbst bei 3D-Zuschlag.

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