Review: Lemmy

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Als der Gottvater des harten Rocks, der Inbegriff des Rock’n’Roll-Lifestyle im Dezember 2015 verstarb, war die Musikwelt geschockt und sie ist es noch. Lemmy, der sollte doch unsterblich sein, uns alle überleben. Immerhin gibt es zahlreiche Dokumente (unter anderem auch unsere vielen Live-Fotos von Motorhead, z.B einen Monat vor seinem Tod HIER, HIER im Jahr 2014 oder HIER im Jahr 2010), die Lemmy dann doch unsterblich gemacht haben. Die Doku „Lemmy“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir Lemmy auch posthum am Leben halten. Schon die Gründung der heute weltberühmten Speed-Metal-Formation Motörhead geschah aus reinem Trotz: „Motörhead“ war der Name des letzten Songs, den Lemmy für die Space-Rocker von Hawkwind schrieb, bevor die ihn wegen seines Speedkonsums aus der Band schmissen. Nicht dass seine ehemaligen Band-Kollegen keine Drogen nahmen, aber die waren Lemmy zufolge bei seinen Ex-Space-Rock-Kollegen eher „organischer Natur“ – diese Details präsentiert die grandiose Doku „Lemmy“. Lemmy blieb bei Speed und wurde mit Motörhead zu einem Vorreiter des Speed-Metal. Er selbst lehnte die Zuordnung zum Metal jedoch Zeit seines Lebens ab und bezeichnete die Musik von Motörhead schlicht als „Rock’n’Roll“.

„Lemmy“ präsentiert einen ritterlichen Rocker. Lemmy lebte nicht nur exzessiv, sondern hatte insbesondere auch seinen eigenen Kopf. Lemmy Kilmister war nie verheiratet. So lehnte er, nachdem seine Freundin Susann Bennett – die große Liebe seines Lebens – im Alter von 19 Jahren an einer Überdosis Heroin starb, trotz seines unverhohlenen eigenen Drogenkonsums zeit seines Lebens Heroin ab und kritisierte scharf das Versagen der Regierungen bei der effektiven Kontrolle dieser Killer-Droge. Überhaupt war Lemmy – ganz entgegen seinem Image als ausgekochter Rock’n’Roller – Frauen gegenüber ausgesprochen höflich und zuvorkommend. So bemerkt Corey Parks, die Bassistin der Nashville Pussy, im Film seufzend, dass Lemmy „ein so ehrbarer und großzügiger Mensch“ sei.

 

Picture

 

In „Lemmy“ kommen darüber hinaus zahlreiche Musikerkollegen und weitere Bewunderer des „Godfather of Heavy Metal“ zu Worte. Zu diesen gehören neben sämtlichen Bandmitgliedern von Metallica, ebenfalls Scott Ian von Anthrax, Slash von Guns N‘ Roses, Alice Cooper, Henry Rollins, Ozzy Osbourne und viele, viele mehr. Der Film erzählt auf höchst unterhaltsame Weise die spannende Lebensgeschichte des unangepassten Briten, der sich niemals und von niemanden hat verbiegen lassen und der stattdessen immer seinen ganz eigenen Weg gegangen ist. Lemmy ist für viele Menschen weit über die Heavy Szene hinaus ein inspirierendes Vorbild dafür, wie man trotz des möglichen Geschreis um einen herum, völlig ohne Kompromisse sein eigenes Ding machen kann.

Alle Fans von Lemmy und jene, die es vielleicht jetzt noch werden wollen oder sich einfach ein Bild dieses spannenden Menschen machen wollen, können die Dokumentation Lemmy aktuell auf Maxdome sehen. 

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