Saw VI

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Wenn der sechste Teil eines Horrorstreifens noch immer Publikum in die Kinosäle zieht, kann man nur Bewunderung aussprechen: Im Kern hat „Saw“ einfach alles richtig gemacht. Über sechs Folgen nun erstreckt sich mittlerweile Jigsaws (Tobin Bell) gigantisches Folterspiel als heuchlerische Rache aller Unterdrückten und hat an Blutfülle niemals verloren. Eingeführt wird der Zuschauer diesmal über zwei Kredithaie, denen auferlegt wird, ihr eigenes Fleisch vom Körper zu schneiden, um es gegeneinander abzuwiegen. Das Ziel des Zeitspiels ist simpel: Wessen Waage am Ende weniger zählt, dem wird umgehend der Schädel durchbohrt, garantiert. Getreu dem bekannten Saw-Motto „Das Leben zu schätzen lernt nur, wer dem Tod direkt ins Auge geblickt hat“ schickt Jigsaw-Nachkomme Detective Hoffman (Costas Mandylor) im Folgenden Krankenkassen-Manager William (Peter Outerbridge) auf die Reise, vier Entscheidungen zwischen Leben und Tod (in Anlehnung an seine berufliche Tätigkeit) zu fällen. Für jeden Erfolg befreit er sich von einer der vier Sprengfesseln an seinen Gelenken. Und der nach Ekel lüsterne Zuschauer fiebert gebannt jeder Schlüsselszene entgegen. Wer selbst einmal finanziell gebeutelt wurde, den wird’s besonders freuen ; allen Übrigen könnte die schwache Systemkritik des Films ein wenig aufstoßen. Wirklich nervig ist aber eher das ganze Drumherum: In Rückblenden wird der Vater des Grausamen eingebunden, der sein Vermächtnis an Ehefrau und (charakterlosen) Handlanger weitergab, die Verstrickungen geraten künstlich, die polizeilichen Ermittlungen verlieren an Logik und die Auflösung nach rund 90 Kinominuten birgt keine Überraschung. Und dennoch: Wem auch die Folgen IV und V noch nicht langweilig wurden, der bekommt auch hier mehr (Blut), als der Anhängsel „VI“ verspricht.

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