Shutter Island

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Schon mal Opfer einer kleinen Verschwörung geworden? Glasklarer Sachverhalt, in den persönlichen Augen, aber niemand sonst konnte oder besser wollte verstehen? Wer schon einmal einen dicken Rausch erlebt hat, kennt solches Schicksal gewiss. Wenn er sich denn später selbst erinnert. Aber auch nüchtern scheint uns das Leben hin und wieder einen Streich zu spielen. Das kann doch einfach nicht sein, mag man in solcher Situation ausrufen, oder: Ich werd noch verrückt! Und wild dabei die Füße auf den Boden trampeln, Haare raufen und kniend betteln: Mensch, das musst du doch aber auch erkennen! Doch wenn einem partout keiner Glaube schenkt und selbst die Logik dem Verstand die Argumentation erstickt, beginnt der eigentlich irrsinnige Prozess: Der Mensch verwirft, was ihm sein Auge zeigt , die Erinnerung bewahrt, und glaubt, was sein Umfeld auch immer ihm suggeriert. Sanfte Manipulation. Und eben solcher verfällt im aktuellen Kinostreifen von Regisseur Martin Scorsese „Shutter Island“ auch Edward Daniels (Leonardo DiCaprio) und versinkt so immer tiefer in den Sumpf von illegalen Humanexperimenten. Allem vorausgesetzt, er wurde tatsächlich als US-Marshal auf diese abgeschiedene Insel für geisteskranke Kriminelle entsandt, um das mögliche unmögliche Verschwinden der Patientin Nummer 66, Rachel Solando, aufzudecken, und es findet sich die mysteriöse undokumentierte Nummer 67, von deren Existenz nur noch ein kleiner Hinweis der Verschollenen zeugt … DiCaprio spielt souverän wie zumeist, die Rolle ist eben auf ihn zugeschnitten, keiner der Darsteller ist sonst im negativen wie herausragenden Sinne herauszuheben. Das Setting ist malerisch und die Geschichte reizt zum mittüffelt, auch wenn deren Auflösung die ganze Zeit über auf der Hand liegt. Richtig begeistern konnte mich der Film trotz mancher Vorzüge leider nicht, vor allem die vielen Rückschauen verwirren oft mehr denn sie erhellen und die Dramaturgie schlägt manch überflüssigen Purzelbaum – immerhin ließen mich zwei Einzelszenen noch böse im Sitz zusammen zucken. Aber machen Sie sich ruhig auch Ihr eigenes Bild, denn fern aller Argumentation gebe ich nicht grundlos zu bedenken: Dies alles ist nicht mehr als nur meine ganz eigene Wahrheit …

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