Slumdog Millionär

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Jamal Malik ist eine Frage entfernt vom Gewinn von 20 Millionen Rupien. Wie hat er das geschafft? A: Er hat betrogen, B: Er hatte Glück, C: Er ist ein Genie, D: Es ist Schicksal. Wenn eine Ausstrahlung mit einer Quizfrage eröffnet und deren Lösung schließt, steckt „Wer wird Millionär" dahinter. Oder Danny Boyles neuer Kinofilm. Dabei ist die Antwort auf das tickende Mysterium des auf indischer Literatur basierenden Werkes naheliegend. Die Handlung dreht sich auch nur am Rande um den größten Tag im Leben des Jamal Malik (Dev Patel), als der „Slumdog" auf dem Stuhl des indischen Pendants zur beliebten Show brilliert. Vielmehr geben die Fragen selbst den roten Faden: Schicksalhaft webt sich darum Jamals Lebensgeschichte in grellen Bildern – seine Kindheit auf Mumbais Straßen, der skrupellose Bruder Salim und seine zerreißende Liebe zur zuckersüßen Waisen Latika. Dieses ausgezeichnete Melodrama lohnt sich, allein der landschaftlichen und sozialen Eindrücke wegen, trotz in Europa unbekannter Darsteller. Zartgemüter wird die Brutalität der Slums erschrecken, die Romantik versöhnen. Wenn auch die kitschige Bollywood-Tanzerei im Abspann nervt – „Slumdog-Millionär" ist ein unterhaltendes, bissiges klassiches Märchen – vom Tellerwäscher zum Millionär.

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