The Green Hornet

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Ein neuer Superheld erobert die große Leinwand, mag man angesichts 300.000 Besuchern denken, die am Startwochenende in die deutschen Kinos pilgerten und „The green hornet“ auf Platz 1 der Kinocharts (Einspielergebnis von 34 Millionen Dollar in den USA) katapultierten. Dabei ist die grüne Hornisse ein alter Bekannter.
Bereits in den 30er Jahren unterhielt der Held sein damals ausschließlich US-amerikanisches Publikum im Radio, es folgten 50 Jahre Comic-Abenteuer, eine Serie und sogar daraus resultierende Spielfilme. Und jetzt ist der grüne Kämpfer für Gerechtigkeit, der sich für seine Streifzüge als Bösewicht tarnt, unter der Regie von Michel Gondry zurück auf der Leinwand – leicht verändert und vor allem: dreidimensional!
Doch die 3D-Version ist weniger der Grund, weshalb der Zuschauer diesen Film sehen sollte, denn besondere Effekte sind mit Ausnahme der großen Schluss-Verfolgung durch ein Zeitungshaus eher sparsam gesäht. Vielmehr interessieren die einzelnen Charaktere der Geschichte. So geben Seth Rogen und Jay Chou als Britt Reid und Kato ein Batman-und-Robin-Gespann der besonderen Art, denn Britt ist ein planloser Promi-Noob und Kato sein ihn chauffierendes Schweizer Taschenmesser. Kato kann feuerspeiende Super-Autos und ultimative Super-Waffen bauen und beherrscht selbstverständlich die asiatische Kampfkunst in Perfektion. Und Britt, der kann die Statue seines verstorbenen Vaters köpfen und sich selbst über eine Woche ins Koma versetzen. Aber immerhin hat er durch sein geerbtes Verlagsimperium ordentlich Kohle. Und kämpft für das Gute – wenn auch in Gestalt eines Bösen, um eben jenen Genossen ganz nahe zu kommen. Die komische Ader des selbsterklärten Weltenrächers ist einfach nicht abzustellen, nerven tun dann aber weniger seine Blödeleien als die große Lebensweisheit, die den Protagonisten selbstverständlich am Ende des Streifens überkommt. Solide Leistung unter´m Strich, könnte man sagen.
Wirklich umwerfend dagegen aber spielt – nein, nicht Cameron Diaz als Sekretärin Lenore Case (obwohl deren charmantes Lächeln einen sicher auch umhaut) – schlichtweg Christoph Waltz als Hornissen-Gegenspieler Benjamin Chudnofsky. Nicolas Cage, der die Rolle ablehnte, wäre gewiss auch eine gute Besetzung gewesen, aber selten war ein Schauspieler in so Bauchschmerzen vor Lachen verursachender Weise böse wie hier der Deutsch-Österreicher. Und nach seiner Landa-Performance in Tarantinos „Inglourious Basterds“ bestätigt er hier erneut sein emphatisches Sprachtalent.
Ganz ernst zu nehmen, so könnte man resümieren, ist dieser Blockbuster sicher nicht. Unter Lachnummer sollte man ihn aber besser auch nicht verbuchen – besser reingehen, und einen amüsanten Start ins Kinojahr 2011 genießen. Viel Spaß!

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