Review: Frostpunk (PS4)

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Frostpunk SE PS4 950b2427 8e97 4bcc 9d33 5b9276dd9527 largeSimulationen bzw. Aufbaustrategiespiele auf der Konsole zu zocken, ist oft ein zweischneidiges Schwert. Die meisten sind einfach mit dem Gamepad nicht gut zu kontrollieren, die zahlreichen Charts und Statistiken, die oft nötig sind, zudem schwer zu lesen, wenn man vier Meter von der Glotze entfernt sitzt. Insofern war ich mehr als skeptisch, als nun die PS4-Umsetzung des überaus erfolgreichen PC-Titels FROSTPUNK eintrudelte. 

Frostpunk ist ein Strategie-Computerspiel von 11 Bit Studios (den Machern des überaus großartigen „This War of mine“). Es handelt sich hier um eine Kombination aus Aufbaustrategie und Survivalsimulation. Der Titel ist schon gut eineinhalb Jahre auf dem Markt und wurde durchgehend sehr gut bewertet. Die Story ist so einfach wie faszinierend: Das Spiel versetzt den Spieler in die Rolle des Anführers der möglicherweise letzten menschlichen Gemeinschaft, in der letzten Stadt, die auf der Erde eines alternativen 19. Jahrhunderts übriggeblieben ist. Der Spieler herrscht über die Bevölkerung der Stadt, baut ihre Infrastruktur und entwickelt dampfbetriebene Technologien, damit sein Volk den apokalyptischen Winter überlebt. Das Verwalten der Stadt und der Gesellschaft nimmt die meiste Zeit in Anspruch, doch irgendwann muss auch die Außenwelt erkundet werden, um ihre Geschichte und ihren aktuellen Zustand zu verstehen. Alleine die Story ist so fesselnd, dass es einem vor dem Bildschirm vor Wonne kalt über den Rücken läuft. 

Und 11 Bit Studios machen fast alles richtig: Die Grafik ist super, die Musik sehr eindringlich, ja quasi dem Thema angemessen deprimierend und die Spielmechanik lässt mich zum ersten Mal mit Freude ein Aufbauspiel auf der Playstation zocken. Die Bedienung ist trotz fehlender Tastatur gelungen und man schlängelt sich intuitiv durch die Menüs. Das ist auch gut so, denn in Sachen Tutorial lässt einen FROSTPUNK ziemlich allein, was als Kritikpunkt gewertet werden kann, aber auch zum Setting der trostlosen und verzweifelten Lage der Überlebenden in der Eiswüste bestens passt.

Kommen wir zum Schwierigkeitsgrad: Der ist – auf allen Stufen gnadenlos – und Genreeinsteiger sind sehr schnell frustriert, da Fehler bei der Stadtführung nicht korrigiert werden können. Hat man einmal per Gesetz erlassen, dass die Suppe in den Essenshäusern gestreckt wird, ist das nicht mehr rückgängig zu machen. Bis man die erste Kampagne erfolgreich absolviert hat, vergehen so gut zehn Stunden und viele Fehlversuche. Danach werden drei weitere Szenarien freigeschaltet.

Natürlich gibt es auch ein Endlosspiel. Da startet man entweder den „Durchhalten“-Modus (knappe Ressourcen) oder wählt „Sorgenfrei“ mit viel Material und milden Wetter. Zudem kann man verschiedene Karten auswählen, auf denen die Stadt gebaut werden soll. Das Spiel macht fast alles richtig, lediglich kleine Schönheitsfehler trüben die Gesamtwertung etwas. So sind zum Beispiel sehr häufig die Aussagen der Bürger (als Sprechblasen auf dem Schirm) mitten im Satz abgeschnitten. Dem Spielspaß (und -frust) beeinflusst das aber nicht. Wer also ein absolut faszinierendes Setting mit knackigem Schwierigkeitsgrad mag, ist hier genau richtig.

Fazit: Das beste Strategiespiel auf der Konsole

 

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