Review: Anno 1800 – das Brettspiel

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Fans der Anno-Serie von Ubisoft erfreuen sich aktuell der vierten Season von Anno 1800, die das gigantische Game um viele weitere Features ergänzt. Wer sich lieber mal wieder analog austoben möchte, findet in der Brettspiel-Umsetzung eine großartige Alternative.

Anno 1800
Foto: Ubisoft.com

Mindestens zwei und bis zu vier Spieler werden benötigt, um rundenbasiert Produktionsgebäude zu errichten, Rohstoffe herzustellen, Güter zu tauschen und – das ist das Ziel des Spiels – die Wünsche seiner Einwohner zu erfüllen, die auf den Handkarten abgebildet sind und sich so die für den Sieg relevanten Einflusspunkte zu sichern. Da man ständig neue Einwohner und somit Karten erhält, ist das zu Beginn gar nicht so einfach, immer mehr Produktionsketten entwickeln sich erst nach und nach und stellen den Spieler vor so manche Planungsaufgabe auf mehrere Runden. 

Da jedoch die Konkurrenten auf andere Güter setzen (müssen), wird der zur Verfügung stehende Katalog schnell umfangreicher. Soll ich meine Insel nun erweitern oder lieber Neue Welt erkunden, um neue Grund-Güter zu erhalten, die mir einen Vorteil gegenüber meinen Rivalen bringen? Aber warum habe ich nur so wenige Handelsmarken? Dann muss ich halt erst Handelsschiffe bauen, wodurch sich die Priorität in meinen Aktionen wieder um eine Runde verschiebt. Denn: pro Durchgang darf man immer nur eine von neun unterschiedlichen Aktionen durchführen. Spieler der PC-Version finden sich in der Optik und einer gewissen Grund-Logik zwar wieder, haben aber keinen nennenswerten Vorteilen gegenüber Serien-Neulingen.

Für Anfänger ist das Spiel, das bereits 2020 im Kosmos-Verlag erschienen ist, daher eher nicht geeignet. Das liegt auch an der 16seitigen Anleitung, die vor dem ersten Spiel erst einmal durchgearbeitet werden will. Hinzu kommt eine Materialschlacht, wie ich sie vorher nur selten erlebt habe: Produktions- und Schiffskarten, Klötzchen, die die Einwohner repräsentieren, stapelweise Karten für Einwohner, (wechselnde) Spielziele, Expeditionen und diverses Nebenmaterial wie Inseln, Gold-/Handels- und Erkundungsmarken… Das wirkt zu Beginn erst einmal abschreckend. Hat man dann erst einmal angefangen, erschließen sich die Optionen aber schnell.

Die Spielzeit pro Partie ist mit 120 Minuten auf dem Karton angegeben, und die benötigt man dann auch. Es handelt sich daher nicht um ein Spiel für zwischendurch, was allen Mitspielern vorher bewusst sein sollte.

Wer die Siedler von Catan durchgespielt und Carcassonne fertig gebaut hat, findet hier ein großartiges Spiel. Wem Mensch ärgere dich nicht schon zu viele Regeln hat, wird hier eher nicht glücklich.

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