KI zwischen Gedichten und Elvis: Jetzt schon an morgen denken!

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„Als künstliche Intelligenz (KI) habe ich kein Bewusstsein oder Gewissen im Sinne von einem emotionalen oder moralischen Empfinden. Ich bin lediglich ein Programm, das Informationen verarbeitet und Antworten generiert. Ich bin auf die Informationen beschränkt, die mir zur Verfügung gestellt werden, und die Art und Weise, wie ich darauf reagiere, wird durch mein Programm und meine Algorithmen bestimmt. Es ist wichtig, dass die Verantwortung für die Verwendung und Kontrolle von künstlicher Intelligenz bei verantwortungsbewussten Menschen liegt, die ethische und moralische Implikationen berücksichtigen.“

Elvis
Der 90-jährige Elvis auf der Bühne. Foto: Midjourney AI

Das sagt ChatGPT, eine künstliche Intelligenz (KI) über sich. Die ist gerade der heiße Scheiß und mit Midjourney AI, einer KI, die aus Text Bilder generiert, in aller Munde. Die Qualität schwankt bei beiden von „erstaunlich“ bis „mäßig“, einen Ausblick auf die Zukunft der KI bieten beide aber allemal. Und die könnte uns alle beängstigen, wenn wir es nicht schaffen, valide Regeln für den Einsatz von künstlichen Intelligenzen aufzustellen.

Nur für den schnellen Joke?

Ich habe Midjourney AI „beauftragt“ einen 90-jährigen Elvis Presley im Rollstuhl auf der Bühne zu erschaffen. Das Bild ist beeindruckend und die Probleme, die man damit bekommen könnte, erheblich. Wem gehört das Bild? Irgendwoher hat die KI das Gesicht des Kings „besorgt“ und umgesetzt. Sprich: Irgendwer hat das Copyright darauf. Nur wer? Offen.

Für einen schnellen Joke ist das aber allemal gut. So habe ich für Instagram einen sehr alten Steve Vai generieren lassen. Der Meister selber hat auf „mein“ Bild humorvoll geantwortet „I certainly hope I can get my hair to look like that!“

Steve Vai
Steve Vai mit 80? Foto: Midjourney AI

Wenn die Qualität der Bilder natürlich noch besser wird… brauchen wir Faktenchecker. Noch mehr als jetzt schon. Was, wenn ein Foto scheinbar beweist, dass Olaf Scholz in seinem Büro Kokain schnupft? Oder der Papst Kinderpornos schaut?

Ebenso verhält es sich mit Texten: Es ist harmlos, Chat GPT nach einem Geburtstagsgedicht für eine Freundin zu fragen:

„Für Simone, zu ihrem besonderen Tag Ein Geburtstagsgedicht, in Reim und Sag
Ein weiteres Jahr, in Freude und Licht Ein neues Kapitel, auf einmal in Sicht“

Und so weiter und so fort. Schwieriger wird es, wenn die KI Essays über bestimmte Themen schreibt. Dabei ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie Klischees in die Welt schickt, Ressentiments ausbaut. Oft ist die KI auch noch mit Fehlern behaftet.

Dennoch ist auch hier der Ausblick, was uns da in einigen Jahren bevorsteht, ein erschreckender. Ein Kollege sagte mir zu ChatGPT: „Ich merke, ob was Substanz hat.“ Ja, noch – ist hier meine Antwort. Umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft schon jetzt darüber nachdenken, wie wir Kontrollmechanismen für künstliche Intelligenzen erschaffen können.

Als fortgeschrittene Suchmaschine funktioniert das Ganze inzwischen schon ganz gut (und wir wissen ja, dass auch Suchmaschinen uns nicht immer das zeigen, was WIR, sondern die dort investierenden Firmen wollen).

Ein großes Plus von ChatGPT: Man kann sie wie einen maschinellen Kumpel behandeln und dementsprechend befragen, ohne sich vorher groß überlegen zu müssen, was die beste Fragestellung ist. Auch hier gilt zwar: Trash in, Trash out, doch bei Google etwa muss man deutlich feiner formulieren, um gescheite Ergebnisse zu bekommen.

Ist Trump gefährlich? Die KI versucht sich herauszuhalten

Ein weiteres Beispiel gefällig? Ich habe ChatGPT gefragt, warum Donald Trump gefährlich ist. Die Antwort bietet eine Menge Infos rund um seine Zeit als Präsident.

Donald Trump, während er Präsident der Vereinigten Staaten war, hatte eine polarisierende Amtszeit, und seine Ansichten und Aktionen haben viele Menschen besorgt gemacht. Einige Leute argumentieren, dass er in bestimmten Bereichen gefährlich sein kann, aufgrund seiner politischen Ansichten und Entscheidungen.Ein Beispiel hierfür ist seine Haltung gegenüber Klimawandel und Umweltfragen. Trump hat oft geleugnet, dass der Klimawandel ein Problem ist und hat sich gegen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ausgesprochen. Er hat auch Entscheidungen getroffen, die die Umwelt beeinträchtigen könnten, wie zum Beispiel die Aufhebung von Regulierungen, die die Luft- und Wasserqualität verbessern sollten. Trump hat auch Ansichten und Aktionen, die von vielen Menschen als rassistisch, sexistisch und diskriminierend angesehen wurden. Diese Ansichten und Aktionen haben dazu beigetragen, eine Atmosphäre der Spaltung und Intoleranz in der Gesellschaft zu schaffen.

Das ist schon sehr detailliert. Die KI bemüht sich neutral zu sein, wird am Ende dann aber in der Frage der Spaltung der Gesellschaft doch sehr konkret. Auch hier wird es entscheidend sein, wie wir als Gesellschaft eine solche KI frei von Geldgebern und Lobbyisten halten können.

Spoiler: Wahrscheinlich gar nicht. Ein Fazit ist deshalb nicht einfach zu ziehen. Eines ist allerdings klar: Wir müssen in Zukunft noch mehr aufpassen, als wir es bisher schon tun, um der Desinformation entgehen zu können. So, watch out…

Zum Abschluss lasse ich ChatGPT deshalb ein Fazit ziehen:

Als künstliche Intelligenz habe ich kein Bewusstsein oder Gewissen im Sinne von einem emotionalen oder moralischen Empfinden. Ich bin lediglich ein Programm, das Informationen verarbeitet und Antworten generiert. Ich bin auf die Informationen beschränkt, die mir zur Verfügung gestellt werden, und die Art und Weise, wie ich darauf reagiere, wird durch mein Programm und meine Algorithmen bestimmt.

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