Review: AC/DC – Rock or Bust

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ac dc rock or bust 01 b6851bc917Das ist sie nun, die neue AC/DC-Scheibe, ein Werk, dem viele Kritiker eine Bedeutung wie „Back in Black“ zukommen lassen möchten. Damals war das der Befreiungsschlag nach Bon Scotts Tod, AC/DC wurde keine große Zukunft mit dem neuen Sänger prognostiziert. Was dann geschah, ist Musikgeschichte. Nun also Malcolm Young, Angus‘ kongenialer Partner an der Gitarre. Eine schwere Demenzerkrankung lässt seine Beteiligung am Schlachtschiff aus Australien nicht mehr zu. Warum dann noch eine CD machen? Zumal auch Groovemachine Phil Rudd fehlt. Warum? Darum!

Weil Stevie Young, ein Jungspund mit seinen 58 Jahren, Malcolms Gitarrespiel derart verinnerlicht hat, dass es Spaß macht die Rhytmusgranaten auf „Rock or Bust“ zu hören. Weil Angus und Sänger Brian Jones in Topform sind, weil das Songwriting endlich wieder auf höchstem Niveau ist. „Rock or Bust“ schlägt den lahmen Vorgänger „Black Ice“ um Längen, auch, weil AC/DC das machen, was sie am besten können: AC/DC sein! Ok, das machen sie immer, mal mehr und mal weniger gelungen, aber der Titeltrack zum Beispiel gehört auf eine AC/DC-Best of, wenn es die Band wirklich irgendwann nicht mehr gibt. Dazu kommen einige ziemliche Granaten, die uns wissen lassen: „Noch geben wir Airbourne nicht den Titel der neuen AC/DC ab!“

Es sind diese unwiderstehlichen Momente, die nur diese Australier abfeuern können, die „Rock or Bust“ trotz der knapp 35 Minuten zu einem Dauerbrenner macht. Das immer wieder eingeschleuste Repeating-Riff von „Play Ball“ etwa oder die grandiose Groove-Figur im Abschlusssong „Emission Control“. Dazu haben Angus und Co endlich einmal wieder verstärkt Led Zeppelin gehört („Rock the House“, „Baptism by fire“) und ihren Backkatalog nach den schärfsten Momente abgesucht, um einige neue Groovemonster frankensteinartig zu erschaffen. „Got some Rock & Roll Thunder“ ist so eine Nummer, die nur AC/DC schreiben können. 

 

Eine neue ACDC-Scheibe zu hören, ist wie der Besuch bei einem ganz alten Bekannten. Man fühlt sich sofort wohl und auf die Frage, was es Neues gebe, erhält man keine weltbewegenderen Informationen. Am Ende fährt man betrunken und glücklich nach Hause, beseelt davon, dass das Universum ab und an im Gleichgewicht schaukelt.

 

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