Review: Black Label Society – Grimmest Hits

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hi res vinyl cover mediumBlack Label Society – die Zehnte: Mit Grimmest Hits (cooler Name, noch cooleres Cover) hat die wilde Bikergang um Ozzy-Saitenhexer Zakk Wylde einen zwölf Tracks starken Rundling (oder „Downloadling“) ins Jahr 2018 geschmissen. Was hört man? In erster Linie einen deutlich homogeneren Stilmix als auf den letzten Veröffentlichungen. Erste Vorab-Songs haben mich dennoch enorm gelangweilt, der Genuss des ganzen Werks am Stück (im besten Fall mehrmals, denn das Ding „wächst“) macht dann aber doch deutlich größeren Spaß als gedacht. 

Es sind Songs wie „Illusions of Peace“ oder „Trampled down below“, die mich immens anöden. Man kann es Stil nennen, aber aus solchem Material hat Zakk Walde in seiner Karriere massenweise Lieder fabriziert. Vollgas-Rhythmus-Geballer, knarziger Gesang, einer Achterbahnfahrt gleichendem Wah-Wah-Gitarrensolo – das sind die Zutaten für einen Song, der nach Black Label Society klingen soll. Für mich hat sich dieses Konzept nach zehn Studioalben überlebt.

Aber dann gibt es eben auch ganz starke Momente: Mit „Seasons of Falter“ hat sich Zakk das Timbre und Vibrato seines Übervaters Ozzy sicher nicht zufällig an vielen Stellen einverleibt und einen wunderbaren Midtempo-Track geschrieben, der ebenfalls sicher nicht zufällig dem Birmingham-Doom Tribut zollt. Zakk Wylde ist kein Toni Iommi, aber in seinen besten Momenten kommt er ihm dennoch sehr nahe. Wer’s nicht glaubt, hört „Disbelief“ oder „A love unreal“. Mehr Black Sabbath geht kaum. 
Als bekennender Verehrer von Zakks „Pride & Glory“ aus dem Jahr 1994, der immer noch einzigartigen Mischung aus Country, Metal und Neil Young, packen mich auf „Grimmest Hits“ dann aber vor allem die Songs, auf denen er der bärtige Bikerkönig eben nicht rumknarrzt. „The Day that heaven had gone away“ ist eine wunderbar kitschfreie Ballade mit eben einem derart gefühlvollen Gitarrensolo, welches allen Hobby-Gitarristen unter die Nase reibt, dass man Ton eben nicht kaufen kann, sondern dieser aus den Fingern fließt. Eine weitere Ballade „The only words“ geht in die gleiche Richtung, ohne aber die Brillanz des oben genannten Titels zu erreichen. Und da aller guten Dinge drei sind beschließt die Black Label Society ein durchaus gelungenes Album mit ruhigen Klängen („Nothing left to say“). 
 
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