Aus dem Grab schreibt und singt es sich oft sehr gut. Auch Herr der Ringe-Meister J.R.R. Tolkien lässt jetzt posthum wieder aufhorchen. „Die Kinder Húrins" spielt im ersten Zeitalter von Mittelerde, noch vor dem großen Ringepos. Tolkiens Sohn Christopher, der bereits in den achtziger Jahren die „Nachrichten aus Mittelerde" und „Das Silmarillion" herausgab, hat die Geschichte ohne Brüche neu zusammengestellt und ergänzt. Sein Vorwort findet sich deshalb auch auf dem Hörbuch wieder und gibt interessante Einblicke auf das Leben des magischen Schriftstellers preis. Die böse Macht Morgoths breitet sich immer weiter nach Beleriand aus. Horden von Orks und der fürchterliche Drache Glaurung bedrohen seine Bewohner. Während Húrin von Morgoth gefangen gehalten wird, nimmt sein tapferer Sohn Túrin den Kampf gegen das Böse auf. Klingt vertraut und ist es in der Tat auch, was der Qualität der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Nicht ganz so brillant wie der „Herr der Ringe", aber dennoch weit vor den Möchtegern-Tolkiens der aktuellen Phantasieszene kommt „Die Kinder Hurins" nach acht Stunden ins Ziel. Gelesen wird das Buch wie schon üblich bei Tolkien-Hörstücken von Gert Heidenreich, was für Qualität bürgt. Diese wird auch mit dem beiliegenden dicken Booklet dokumentiert.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.