Die Crysis-Reihe trumpfte immer schon vor allem durch die opulente Grafik auf. Spielerisch war nicht immer alles Gold, was da so schön glitzerte. Vor allem KI-Schwächen nervten bei den beiden vergangenen Teilen. Crysis 3 will nun alles besser machen. Und in der Tat ist der dritte Output aus dem Hause Crytek seinen beiden Vorgängern in fast allen Belangen weit überlegen.
Vor allem die Einbeziehung unseres Kumpels Psycho, der nun erstmals ein Gesicht hat, schafft es, emotional Ordentliches zu bewirken. Mit einem echten Buddy an seiner Seite killt es sich doch einfach viel besser. Storytechnisch ist Crysis 3 solide, manchmal unglaubwürdig, am Ende zu schmusig und schmalzig – wie ein echter Hollywood-Blockbuster halt. Und genau das ist Crysis 3: Feinstes Popcorn-Shooter-Kino.
Dazu trägt natürlich die sensationelle Grafik und der Bombastsound bei. Gleich zu Beginn weiß man, wo der Hammer hängt. Im Regen und bei Nacht ist das Spiel bereits so schön, dass man sich atemberaubt zurücklehnt – und erst einmal abgeschossen wird. Wie man spielt, ist einem oft selbst überlassen: entweder als Rambo, der einfach durchprescht oder als schleichender schweigsamer Rächer, der nach und nach unbemerkt die Feinde aus dem Weg räumt. Einen Kritikpunkt gibt es denoch: Die lineare Struktur des Spiels!
Angekündigt war mehr Open World, mehr freie Entscheidung, herausgekommen ist nichts anderes als bei den Teilen 1 und 2. Schade, aber – und das ist gut so: es bleibt Luft nach oben! Grafisch eher nicht, es sei denn Crysis 4 wird für die PS4 entwickelt. Bis dahin warten wir mit angespanntem Atem.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.