Paul Gilbert, bekanntermaßen Gitarrist von Mr. Big, ist bekannt für seine aberwitzige Technik, aber auch sein Songwriting und seinen Humor. Im Gegensatz zu vielen seiner Mit-Shredder aus den 90ern hat Gilbert irgendwann den Fokus auf einfaches Songwriting, gepaart mit tollen Hooks und unfassbaren Soli gelegt. Während Steve Vai immer mehr in Richtung Zappa zurückdriftet, Joe Satriani seit Jahren das gleiche Album herauszubringen scheint und Malmsteen… Egal. Paul jedenfalls hat immer großen Wert auf Variabilität in seinen Outputs gesorgt, die Guitarhero-Scheiben, reine Frickeleien also, wurden immer spärlicher. Mit “I can destroy” schlägt er nach zwei etwas langatmigeren Scheiben nun wieder in die Kerbe seinern ersten Solo-Outputs. Es ist bereits sein 18. Solo-Album und der Rundling hat 13 völlig unterschiedliche Songs in Petto. Das reicht über beinharten Bluesrock (“Blues Just Saving My Life”), klassischem Shredding (” I can destroy”) bis hin zu New Yorker Soulfunk (“I will be remembered”). Dass sein Gesang eher im Bereich “kann man ertragen” einzuordnen ist, stört Gilbert-Jünger nicht. Zur Verstärkung hat er aber auch immer mal wieder den begnadeten Vokalisten Freddie Nelson an Bord. Der Humor bleibt bei Gilbert nie auf der Strecke. Wer sonst würde einen Song darüber schreiben, dass man gefälligst den Blinker seiner Autos beim Abbiegen benutzen sollte? Das Video ist auch witzig (siehe unten) – und erst die Gitarrenarbeit…Produziert hat das Ganze Kevin Shirley, der scheinbar überall außer bei Maiden einen guten Job macht.
Fazit: Gilbert, wie man ihn liebt
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.