Review: Wacken – der Film (3D)

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wackenWacken? Jetzt auch noch als Doku und dann in 3D? So viele „echte“ Metaller haben ein Problem mit dem Mega-Festival, dass man sich fragen muss, ob diese Menschen nicht eher ein Problem mit sich selbst haben. Wer will, macht sich das Festival zu einem Ballermann-Ersatz mit Wrestling und Mittelalterquatsch, zelten und saufen. Wer will – und, wem es nur um die Musik geht – findet an den drei Tagen im Jahr so viele Top-Acts wie sonst in einem ganzen Jahr nicht. Wacken ist, was man raus macht.

Alle, die früher alles besser fanden, werden diese BluRay hassen. Denn sie zeigt in durchaus beeindruckenden Bildern, was Wacken heute ist: Ein Megaevent! Sie zeigt aber auch, was Wacken für die vielen Besucher ist: Ein Schmelztiegel, ein Treffen der Nationen, eine einmal im Jahr wiederkehrende Familienfeier.

In beeindruckenden 3D-Bildern hat man es geschafft, eine Doku auf die Beine zu stellen, die den Zuschauer manchmal wirklich mittendrin sein lässt. Interviews mit Fans, Musikern und zahlreiche Live-Clips (in 3D der Wahnsinn: Rammstein) machen eine Menge Spaß, auch, wenn es etwas mehr Livesongs sein dürften (gerade in 3D). Was nervt? Manche Interview-Partner kommen viel zu häufig zu Wort (und haben doch nichts zu sagen), es gibt deutlich zu viele Schlammschlachtensequenzen. Das hat schon im äußert schlimmen Wacken-Buch mächtig genervt (HIER). Auch ist diese BluRay NICHT der „wohl lauteste und bildgewaltigste Festivalfilm, den es vielleicht jemals geben wird“ (wie Springer-Metal-Bravo Metal Hammer auf dem Cover gewohnt großmäulig und unsachlich behauptet). Dafür ist der Umfang noch zu gering. Wacken – der Film ist eine nette Doku, die in 3D was her macht, in 2D aber schon deutlich langweiliger rüber kommt. Inhaltlich muss man auch einfach sagen, dass es hier absolut nichts Neues zu erfahren gibt.

Und die tollen Schwenks durch das Dorf habe ich jetzt auch schon in rund 99 anderen Dokus gesehen. Auch an Extras hätte noch mehr drin sein können. So gibt es immerhin Interviews (in 2D) mit Alice Cooper, Doro, Henry Rollins, Jeff Waters (Annihilator), Scott Ian (Anthrax), Joakim Brodén (Sabaton), Mikkey Dee (Motörhead), Kamikazekings und dem Regisseur Norbert Heitker, dazu überflüssige nicht verwendete Szenen mit einigen Metal-Fans.

 

Fazit: Starkes 3D-Dokument, dessen Informationsgehalt recht schlicht bleibt, aber als Reise ins gelobte Metalland Spaß macht.

 

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