Es ist die Band, die sich immer wieder neu erfindet: U2 kann man in ihrer Karriere kaum vorwerfen, sich arg zu wiederholen. Und so überzeugt auch „No line on the horizon“ dadurch, dass sie sich stark vom Vorgängerwerk unterscheidet.Zu U2-Alben gehört auch die Weisheit, dass man nach dem ersten Durchlauf nicht schlau wird aus den Klangkaskaden von Bono und Co. Das hat sich zumindest nicht verändert. „No line on the horizon“ klingt erst einmal nicht beeindruckend, doch mit jeder Zusatzminute, die man dem Album schenkt, wächst hier ein musikalischer Riese heran. Ob die rockende Hymne „Breathe“ oder dem vom Gesang dominierten Gänsehautknaller „White As Snow“ – die Band zeigt vielen jüngeren Bands, etwa den Möchtergern-U2s Coldplay, wer der Chef im Pop-Ring ist.
Mit „Stand Up Comedy“ findet man zudem einen Hit, der zu einem echten Klassiker der Bandhistorie werden kann. Wer „No line on the horizon“ mehr als einen Durchlauf schenkt, wird mit einer echten Poprock-Perle belohnt.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.