Lost Planet war grafisch ein Kracher und machte spielerisch einen guten Eindruck. Capcom haut nun den Nachfolger raus und der Aha-Effekt ist erst einmal weg. Die Grafik ist nett, aber nicht mehr überragend. Dass es dieses Mal neben der Eiswüste auch einen sumpfigen Dschungel als Szenario gibt, dass die Bossgegner noch fetter sind, dass die Ballerquote angeschraubt wurde – all das kann man auf der Habenseite verbuchen. Außerdem ist man immer zu viert unterwegs – online mit drei Freunden, offline mit KI-Kameraden. Und hier beginnen die Probleme. Von einer packenden Story ist nicht viel zu sehen und, wer kein Fan von Mehrspielertaktiken ist, schaut in die Röhre. Hinzu kommt, dass die KI dermaßen bescheuert ist, dass ,an wünschte, seine Mitstreiter in die ewigen Jagdgründe schicken zu können. Oft erinnern die KI-Kollegen an eine F-Jugend-Fußballmannschaft – alle laufen wild umher, zielgerichtet geht anders. Und noch ein Schwachpunkt: Die Steuerung ist wieder unpräzise, so dass Lost Planet 2 eine Menge Potential und den Hype des Vorgängers leichtfertig verschenkt. Spaß macht es trotzdem einige Stunden lang, vor allem, wenn man minutenlang mit hartnäckigen Endgegnern ringen muss. Hier ist dann auch der Bombast des Vorgängers deutlich zu spüren, leider nur hier. Alle anderen Elemente hat man seit Lost Planet schon öfter und besser gesehen.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.