Die Einkaufsliste für’s Wochenende: Schnaps für die Stimmbänder, Ohrstöpsel für die Nachbarn und We Sing Rock für die Wii.
Denn nach deutschen (Test hier) und englischen Hits sind jetzt endlich mal die Rocker dran. Nordic Games beschenkt uns ganz vorweihnachtlich mit 40 Titeln, von denen die meisten auch tatsächlich als Rock durchgehen können. Die Auswahl ist dabei schön breit gefächert, von ganz früher über die guten 80er bis zu aktuellen Titeln; von Motörhead bis ganz nah an die Popgrenze.
Der Aufbau hat sich im Vergleich zu den Vorgängern kaum geändert. Warum auch, das Spielprinzip hat sich ja bewährt: Solo- oder Gruppenspiele, mit- oder gegeneinander, besondere Spielmodi für die Experten (oder die Angeber) versprechen eine abwechslungsreiche Abendgestaltung. Lediglich an der Bestätigung der Dialoge könnte noch ein bisschen gefeilt werden. Das Zeigen auf den Sing-Knopf wird zu vorgerückter Stunde zum Geduldsspiel.
Die Qualität der Instrumentalfunktion, die den Song ohne Leadsänger abspielen soll, schwankt je nach Titel ganz gewaltig. Bei Evanescence gelingt es gut, ältere Titel z.B. Def Leppard lässt der Filter wie rückwärts und unter Wasser klingen.
Auch nicht ganz so gut gelungen ist dieses Mal die Umsetzung der Duette. Die Aufteilung der Stimmen ist weder konsequent noch verständlich. Das fällt besonders bei Extremes More than words ins Gewicht. Die schönen 2-stimmigen Passagen sind nur an ganz wenigen Stellen notiert, meistens singen alle Spieler das Gleiche, statt sich in erbaulichem Harmoniegesang zu üben.
Dafür sind Animationen, Kommentare und Hintergründe originell und passend gestaltet (besonders das glühende Skelett), die Trophäen und ein freischaltbarer Song sorgen auch bei Solospielern für Motivation.
Kurzum: ordentlicher Karaokespaß mit unterhaltsamer Songauswahl. Rockt.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.