Die 27-jährige Yvonne Betz ist schon länger im Umfeld des Xavier Naidoo-Clans aktiv und bewährte sich bereits als Duettpartnerin auf Naidoos Alben („Don’t give up“) und als Live-Backgroundsängerin für das ehemalige „3P“-Aushängeschild. Nun hat die Sängerin aus Mannheim ihre zweite CD auf den Markt geworfen. Das in allen Pressemitteilungen auftauchende “Namedropping” mit Naidoo bringt der jungen Frau auch eine Menge Publicity ein. Die benötig sie aber auch wirklich dringend, da die musikalische Qualität ihres Albums an böse Schlagerzeiten erinnert, wenn auch die Texte nicht ganz so humptata-mäßig rüberkommen. Damit man das nicht falsch versteht: Handwerklich ist das Album prima gemacht, der Gesang und die Sounds überzeugen. Betz, die von 1996 bis 2000 von Wolfram Blank klassischen Gesangsunterricht erhielt, sucht nur scheinbar eine Nische zwischen Michelle und Tori Amos. Doch, sind wir einmal ehrlich: eine solche Nische gibt es nicht. So dümpeln die Songs im Ozean der Mittelmäßigkeit. Im Pressetext zur CD steht:” Mit dem neuen Album Wunderbar legt Yvonne Betz einen Longplayer vor, der alle Facetten des zwischenmenschlichen Miteinanders anspricht aber auch anregt zu hinterfragen und umzudenken. Unprätentiös und punktgenau, begleitet mit einer elfenhaft klaren und ausdrucksstarken Stimme.” Dem ist nichts hinzuzufügen, außer, dass auch wir Pressemenschen manchmal lügen.
Fazit: Langweilig und berechenbar
Stil: Schlager/Pop
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.