Kennt Ihr das Gefühl, wenn man am Freitag den Eindruck hat, dass sich in dieser Woche einfach alles geändert hat? Meistens ist das ja nicht so, aber das Gefühl gibt es doch immer mal wieder. Und die Medien verstärken das mittlerweile derart, dass man sich einmal schütteln muss, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Da verkündet ein Fußballtrainer, dass er bei seinem Verein aufhören wird und die Betroffenheit und der Rummel kommt beinahe der einer Todesmeldung gleich. Die gab es nämlich auch noch in dieser Woche: Der Blechtrommelmann ist in die ewigen Jagdgründe gegangen, im Gegensatz zu Jürgen Klopp hat er keine Chance, bei einem neuen Verein anzuheuern (jedenfalls nicht nach meinem Kenntnisstand). Und mit Percy Sledge ist dann auch mal wieder ein Musiker abgetreten. When a man loves a woman und so. Ihr wisst schon.
Nachdem die Bildzeitung scheinbar vorerst alles an Würde aus den Absturzopfern der Germanwings-Maschine herausgequetscht hat, sind die Schlagzeilen endlich wieder nur noch Balla-Balla. HSV, BVB, Bayern-Schlappe, ach ja dieser Schriftsteller, aber der war ja auch schon alt und auch noch in der SS (was für die Bildzeitung und deren Leserschaft eigentlich meist kein Problem darstellt), Newtopia-Fake, Griechenhass – das Pseudojournalistenblatt mit den vier Buchstaben hat sich wieder auf seine ureigensten Themenfelder besonnen: Brot, Spiele, Titten und Hetze. Was das mit RocknRoll zu tun hat? Nichts, doch es hält uns davon ab zu rocken und zu rollen, da der Stumpfsinn, der dort verbreitet wird, ja nicht vor unseren Haustüren Halt macht. Die Welt ist voller Idioten, Misanthropie kann man oft kaum jemandem verdenken.
Wenn das am Freitag das Fazit der Woche ist …
muss man gegensteuern!
Unbedingt, denn: Das Leben ist meist viel zu tuffig und super, um es mit dummen Menschen, Hass und Dunkelheit (außer die königliche Dunkelheit von Black Sabbath natürlich) zu verbringen. Da kommt nämlich doch wieder der RocknRoll ins Spiel: Rausgehen, rocken und rollen bis die Welt sich wieder so dreht, dass der Rhythmus Euch mitreißt und wieder in die richtige Umlaufbahn katapultiert. Wohin? Naja, seid mal nicht so schwer von Begriff. HIER findet Ihr einige Tipps, was das Wochenende bringen kann.
Oder ab in den Park, Musik auffe Ohren, Bierchen inne Tasche, Freunde im Gepäck. Von mir aus natürlich auch Fußball-Bundesliga und auch ärgern, wenn verloren wurde, aber immer dran denken: Es ist nur ein Spiel, auch, wenn es Zeitungen gibt, die Euch etwas anderes vormachen wollen. Zum Abschluss noch die gute Nachricht: Viele Discounter verkaufen in diesen Tagen (wohl wegen der Germanwings-Berichterstattung) deutlich weniger Blöd-Zeitungen als je zuvor. Und weil das hier einmal eine Kolumne ohne das Thema Fotografie ist, nehmt zumindest dies:
In diesem Sinne: Rock on
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.