Fotos: Girlschool / Alcatrazz

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Girlschool im Piano.

Steve Vai, Yngwie Malmsteen – was ALCATRAZZ-Gründer und Ex-Rainbow-Sänger Graham Bonnet an Rockhistorie mit seiner Band geschaffen hat, ist schon legendär. Ebenso legendär: er darf (oder möchte – je nach Quelle) nicht mehr am Mikro seiner Band stehen. Nach seinem Ausstieg steht da jetzt Tausendsassa Doogie White, der immer eine gute Wahl darstellt – auch, wenn er am Anfang der Show im Dortmunder Piano ungewöhnlicherweise einige schiefe Tönte einstreut. Es ist aber auch unfassbar laut und Doogie bedeutet mehrfach, dass er sich schlecht hört. Kann passieren.

Keyboarder Jimmy Waldo ist übrigens noch als Einziger aus der Gründerzeit dabei. Das ist nicht viel und quasi eine komplett andere Band. Dementsprechend präsentieren ALCATRAZZ als Double-Headliner mit GIRLSCHOOL im Musiktheater Piano fast nur Songs der Ära nach Bonnet. Das ist konsequent und macht durchaus Spaß, auch wenn Joe Stump an der Gitarre ein wenig zu viel Yngwie Malmsteen eingeamtet hat. Mit „Jet to Jet“ gibt es aber auch einen Malmsteen-Alcatrazz-Song. Und der ist dann auch fast der Höhepunkt des Sets – wäre da nicht der Rainbow-Kracher „Temple of the King“ zum Abschluss.

Danach taken GIRLSCHOOL no prisoners und rotzen eine ziemlich geile Show hin, wenn man bedenkt, dass andere in dem Alter den Ruhestand genießen und höchstens zur Gassirunde die Joggingpeitsche ausziehen. Die „Girls“ rasen durch gefühlte 150 Jahre Bandgeschichte, als müssten sie früh ins Bett. Speed und Härte – sie können es immer noch. Sängerin Kim McAuliffe klingt heute aber besonders räudig. Schuld ist das Tourleben bekennt sie. Und, dass man ständig im Bus gegen die anderen anschreien muss. Der Show tut das sogar gut und verleiht ihr eine spezielle Lemmy-Attitüde. Gerade beim Motorhead-Cover „Bomber“ passt das perfekt.
Das Auditorium im gut gefülltem Piano goutiert das auf ganzer Linie und sieht einen sehr lauten und musikalisch spannenden Abend. Abgehalftert ist hier niemand.

Wir haben Fotos von:

GIRLSCHOOL
ALCATRAZZ

Alle Fotos: Thorsten Seiffert. No use without permission.

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