Nur ein Jahr lang hat Gitarrist Dennis Stratton bei der britischen Heavy Metal-Legende Iron Maiden gespielt, doch mit ihm wurde das bahnbrechende und gleichnamige Debütalbum aufgenommen. Jetzt spielt die Gitarrenikone wieder in Deutschland. Wir haben ihn zum Interview gebeten. Stratton bereiste die Welt mit den Gruppen „Praying Mantis“ und „Lionheart“, spielte in Fernost vor mehr als 100.000 Menschen. Am Samstag, 26. Mai, spielt die Band im Alten Wirtshaus Christ auf der Herner Straße. Er selbst wird neben Eugen Pazdzior (Bass) und Detlev Schütte (Drums) mit auf der Bühne stehen. Im Vorprogramm spielen „The Young Generation.“
Dennis, am Wochenende spieltst du im Ruhrgebiet. Warst du schon öfter hier in der Region?
Dennis Stratton: „Ja klar. In den 70er Jahren habe ich noch vor der Zeit mit Iron Maiden mit Remus Down Boulevard so ziemlich überall in Deutschland gespielt. Deutschland ist einfach ein fantastisches Land für Rockmusik. Das habe ich erst letzten Monat wieder erlebt, als ich einen Gastauftritt beim Keep it True-Festival mit der Band Roxxcalibur gespielt habe.
Es kann kein Interview mit dir ohne Frage zu Iron Maiden geben. Was denkst du, wenn du die Band heutzutage siehst?
„Sie machen es immer noch sehr gut. Ich weiß nicht, warum sie drei Gitarristen benötigen, aber sie sind einfach sehr gut. Im August habe ich die Band in der O2-Arena in London gesehen. Steve (Harris, Bandleader – die Red)“ rief mich am Abend vor der Show an, wir hatten uns viele Jahre nicht mehr gesehen, und ich bin mit der Familie und meiner Partnerin zum Auftritt. Es gibt keine Probleme zwischen Steve und mir. Die Maiden-Zeit liegt weit zurück. Erst neulich habe ich mit ihm lange am Telefon geplaudert, weil wir beide verrückte West Ham United-Fans sind und der Club in den Play-Offs zum Aufstieg in die Premier League stand (der geglückt ist – die Red).
Und wie sehen die Pläne für die Zukunft aus?
„Ich fliege schon seit ein paar Jahren regelmäßig nach Italien, um dort mit der Iron Maiden-Coverband The Clairvoyants auf Fan-Conventions zu spielen. Das werde ich auch in diesem Jahr tun. Dann steht ja jetzt der Trip nach Deutschland Ende Mai an, zudem erscheint eine DVD mit der Gruppe Remus Down Boulevard.“
Die Musikwelt hat sich durch das Internet ja enorm verändert. Wie denkst du darüber?
„Ich lebe auf einer Farm, ohne Internet, ohne Telefonverbindung, lediglich ein Handy besitze ich. Wenn ich eine CD haben möchte, ruf ich Tim Boutwood an, der für mich arbeitet, und der bestellt die dann über das Internet und lässt sie mir zukommen. Ich kann da wirklich nicht viel zu sagen.“
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.