Die Geschichte der Formel 1-Rennsimulationen auf den diversen Plattformen ist lang, manchmal steinig. Seitdem 1996 “Grand Prix 2” von Spiele-Legende Geoff Crammond auf den Markt kam, mussten sich im Prinzip alle Games danach an diesem Meilenstein messen. Danach kam lange nichts vergleichbares. Ich kann mich erinnern, wie wir nächtelang an Setups geschraubt haben, um jede Millisekunde aus einer Strecke rauszuquetschen. Mehr Simulation ging nicht und das sucht auch heute noch seinesgleichen. Immer wieder gab es gescheiterte Versucher anderer Publisher, immer wieder aber auch echte Hits wie F1 Racing Simulation (Ubisoft) oder das grandiose auf der 1967er Saison basierende Grand Prix Legends von Papyrus Design. Bis 2010 gab es dann ein echtes Loch – die Spiele konnten nicht überzeugen. Dann kam Codemasters. Das F1 2010 war das erste richtig gute Rennspiel seit langer Zeit, die Firma erfuhr sich die Pole Position, die sie bis heute inne hat. Nun liegt un die PS3-Fassung von F1 2014 vor und die macht konsequent weiter, wo man 2013 aufgehört hat. Tolle Grafik, super Sound, Spieloptionen en masse, authentische Rennen und Boliden. Alle Regeländerungen sind eingepflegt, was allein schon ein Grund für ein “Update” auf 2014 ist. Auch einsam ist man im Cockpit nicht: Der 2-Spieler-Split-Screen oder das gut funktionierende Online-Modell machen mächtig Laune. Schön: man muss im Karrieremodus keine ganze Saison wählen, sondern kann auch eine verkürzte aussuchen. Nicht schön: Die Karriere endet nach fünf Jahren.
Das Potential wird dennoch nicht immer ausgeschöpft. So vermisse ich einen umfangreichen Classic-Modus. Den gab es ja bereits bei Codemasters in dieser Serie und ich vermisse den alten Nürburgring und die stylischen 70er Racer. Desweiteren frage ich mich, warum es keine Podiumsfeierlichkeiten mehr gibt. Auch wurde das Fahrverhalten mehr in Richtung Arcade geschubst, wohl, um Einsteigern das Handling zu erleichtern. Ein “Beinhart”-Modus wird jedoch von vielen F1-Fans absolut gewünscht. Alles in allem bekommt man aber eine mehr als solide F1-Simulation, die jedoch ihren Weg (noch) nicht auf die PS4 gefunden hat. Hier erwarte ich aufgrund der “Auszeit” (und der damit verbundenen längeren Entwicklungsmöglichkeit) für F1 2015 einen Quantensprung. Nicht mehr und nicht weniger.
Fazit: Solide bis gutklassige F1-Simulation mit kleinen Schwächen
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.