Die Mass Effect-Trilogie ist passé (der letzte Teil erschien im März 2012), mit Andromeda hievt Bioware ein neues Kapitel der epischen Spielreihe in die Regale. Bereits im Vorfeld hatte es große Kritik gegeben, die Erwartungen waren riesengroß und vor allem alte Hasen unter den MA-Zockern können sich oftmals nicht mit dem neuen Spiel anfreunden. Die Probleme des Spiels sind dabei vor allem technischer Natur: Die Animationen sind ein wenig hölzern, die Lippensynchronität ist nicht gegeben, die deutsche Sprachausgabe ist nicht immer (aber oft) überzeugend (umstellen auf Englisch mit Untertiteln ist aber möglich). Dazu gibt es immer mal wieder (aber keineswegs so oft, wie viele Spieler in einschlägigen Foren vorgaukeln wollen) Lags auch im Solospiel. Bioware führt uns in die Andromeda-Galaxie fernab der Milchstraße. Dort suchen wir in einer feindseligen Galaxie nach einer neuen Heimat und kämpfen gegen eine tödliche Spezies, die alles daransetzt, uns auszuläöschen.
Nimmt man die Nostalgiebrille ab und lässt sich auf MA Andromeda ein, erhält man ein bockstarkes Open World-Rollenspiel. Wer vorher – wie die RocknRoll Reporter – nicht viel mit der MA-Reihe zu tun hat, wird 90 Prozent der inhatlichen Kritiken nicht nachvollziehen können.
Die PS4-Fassung ist nicht so verbuggt wie alle tun, die oben aufgeführten Probleme stören, zerstören aber das Erlebnis nicht.
Mass Effect Andromeda ist eine Mischung aus Skyrim und Star Trek: Das Besiedeln der Planeten, der Kampf gegen die zahlreichen Gegner macht genauso viel Spaß, wie die Detektivarbeiten (“Finden Sie den Saboteur”) auf der riesigen Homebase, der Nexus, oder dem eigenen Schiff. Dialoge gibt es für viele Stunden, zwischenmenschliche Probleme müssen gelöst, Brücken zwischen verschiedenen Wesen geschlagen werden – kurzum: Das alles ist unglaublich umfangreich und ziemlich episch.
Allein für das Folgen der Hauptstory muss man mehr als 50 Stunden einplanen, dazu gibt es so viele Nebenquest (und einen Multiplayerpart), dass man bis Weihnachten zu tun haben dürfte. Na klar, gibt es auch Ärgernisse: Die Teamkontrolle wurde beispielsweise auf die Positions- und Zielbefehle beschränkt, so dass es eigentlich egal ist, ob man seinen Mitstreitern im Kampf Befehle gibt.
Dafür entschädigen die vielen unterschiedlichen Welten – angefangen von einer staubigen Wüste bis hin zum ultratoxischen auseinandergebrochenen Planeten. Die Erkundung macht eine Menge Spaß. Grafisch ist MA Andromeda kein Toptitel, schlecht sehen vor allem die verschiedenen Landschaften jedoch nicht aus. Musik und Sound hingegen sind ziemlich stark.
Liest man sich die diversen Meinungen zu diesem Spiel durch, fällt auf, dass vor allem Fans der ersten drei Games bitter enttäuscht sind. Doch, wer dahin geht, wo noch niemand vor ihm war – nämlich in die Andromeda-Galaxie und versteht, dass Teil vier ein Neubeginn ist, wird begeistert sein.
Fazit: Tolles, episches Spiel mit einigen technischen Problemen
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.