Souldrinker ist ein Schmelztiegel aus den Bands Watch me Bleed (Bassist Chris Rodens und Drummer Steffen Theurer), Mystic Prophecy (Gitarrist Markus Pohl) und The Mystery (Goldkehlchen Iris Boanta). Klingt spannend und ist es auch.
Während Pohl und Boanta eher für die klassische Ausrichtung der Band stehen, haben die Watch me Bleed-Jungs einen moderneren Ansatz. Genau das ist der Reiz von Souldrinker, die eine wunderbare Mischung aus traditionellen Metalwerten und frischer Brutalität auf den bisher vorliegenden fünf Songs (plus Intro) auf den Tisch katapultieren.
Alle Musiker sind über jeden Zweifel erhaben, hoch droben über dem Sound der Band thront Iris Boanta mit ihrem einmaligen Gesang.
Dies wirkt sich leider auch auf die Produktion aus. Hier würden mir die Gitarren etwas weiter vorne im Mix besser gefallen, doch das ist vielleicht Geschmacksache.
Der Stilmix aus klassischen Metalgesang einer außergewöhnlichen Sängerin – sehr schön im Genre einmal wieder etwas anderes zu hören als Elfenrotze – und den knallharten Riffs funktioniert überraschend gut.
Das Songwriting überzeugt, die Hooklines sitzen (vor allem “Sixteen Men of Tain” sticht heraus), die Soli und auch die Riffs sind mitreißend, lediglich die Spielzeit ist ein Manko, welches hoffentlich bald in Form eines Longplayers behoben wird. Während auf der vorigen EP noch Watch me bleed-Growler Alex Gindu einen Kontrast zur Rockröhre Boanta setzte, wurde der Gute nun wegrationalisiert. Es bleibt eine starke Scheibe mit größerer Classic-Metal-Schlagseite als beim Vorgänger.
Ich persönlich fand das Gegrunze auf Dauer aber ohnehin nicht allzu passend. Wenn der gute Eindruck auf mehr als fünf Songs bestätigt werden kann, gibt es auch die Höchstpunktzahl von den RocknRoll-Reportern.
Starker Erstschlag! Plattenfirmen zuschlagen!
1. Intro
2. Sixteen Men Of Tain
3. To All That Is Lost
4. Burn The Pact
5. To all that is lost
6. Hope is gone
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.