Das Debüt-Album „The Poison“ war ein absoluter Bestseller und katapultierte die Waliser Bullet for my Valentine in sämtliche Hitparaden, TV-Shows und auch Teenie-Magazine. Trotz zum Teil extrem heftiger Passagen schaffte es die Band einen auch vom Mainstream beachteten Hit nach dem anderen rauszujagen. Der Nachfolger „Scream Aim Fire“ schlägt nicht gänzlich in die gleiche Kerbe, sondern orientiert sich vielmehr an den Glanzzeiten des thrashigen Metals, an den frühen Metallica und Konsorten. Dies hat zur Folge, dass es ein ums andere Mal deutlich sperriger zugeht, die Songs schwerer zugänglich sind, was vielleicht aber auch den Teenie-Hype um die Band etwas eindämmt und somit nicht gänzlich ungewollt sein könnte. Schließlich wollen die Bullets echter Metaller sein. Hits sind trotzdem einige vorhanden, allen voran der grandiose Titeltrack. Dass die extremen Gesangspassagen etwas zurückgefahren wurden, wird Fans des sehr modernen ersten Albums vielleicht verärgern, zugleich könnte das aber Rockfans alter Schule zum Bullet for my Valentine-Fankreis hinzufügen. Somit wird dieser musikalische „Rückschritt“ wichtig für die Weiterentwicklung der Band sein. Eine Band wie Trivium hat dies mit der gleichen Vorgehensweise bereits bewiesen, klingt heute deutlich reifer – ohne auf den Erfolg verzichten zu müssen.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.