Einmal Architekt sein, Häuser bauen, Wohnviertel anlegen, vielleicht eine idyllische Parkanlage oder doch lieber ein produktives Industriegebiet – dank modernster Städtebausimulationen ist für den PC-Abenteurer (beinahe) nichts mehr unmöglich. Neu auf dem Spielemarkt ist in diesem Genre Monte Christos "Cities XL". Der Anspruch liegt damit auf der Hand: Stadtvisionen im Maximum-Format, der Bau digitaler Metropolen. Und wahrlich bietet das Game ein riesiges Angebot an Städten und vielfältige Schwierigkeitsstufen, wahlweise spielbar als Einzelkämpfer oder im (kostenpflichtigen) Mehrspielermodus – die optionalen Online-Features ermöglichen gar die Schöpfung ganzer Planetensysteme. Im Solomodus stehen 25 Umgebungskarten bereit, 500 Gebäude, 15 Ressourcen und vier Wohlstandsstufen. Und schon beginnt der grafisch fantastische Bau: Ein durchdachtes Straßensystem sollte keiner Stadt fehlen, ein zwischen Job und Freizeit ausgeglichenes Oberhaupt ebenso wenig wie Müllhalden, Feuerwachen, Polizeidienststellen – bishin zur Bowlingbahn ist alles drin; nur der Nahverkehr, der fehlt leider. Zudem benötigt das Ganze enorm viel Hardware und läuft so auf recht geringer Geschwindigkeit. Schließlich also eine ordentliche, grafisch gelungene Simulation, die an das klassische Sim City dennoch längst nicht heran reicht. Das vor allem dank des schlechten Beigeschmacks einer "Vollversion", die über den Solomodus hinaus nicht mehr kostenfrei ist (obwohl man ja schon einen Batzen Kohle auf den Tisch gelegt hat, um das Spiel zu erwerben). Und auch, dass das Spiel nicht einmal im Solomodus ohne einen Online-Login auskommt, ist ebenso frech.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.