Double Crush Syndrome: The You Filter

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Hat es ihm der Rockgott geflüstert? Andy Brings, Ex-Sodom, Ex-The Traceelords, Axe-Andy, singt nach zwei Deutschrock-CDs wieder in der Muttersprache des verzerrten Saitenschwungs. Gott sei Dank. Double Crush Syndrome heißt seine neue Band, die er mit Aurora Steffens (bass, backing vocals) und Markus Herzog (drums) zum Olymp führen will. Der Weg könnte steinig werden, denn Doube Crush Syndrome machen nicht alles, aber vieles anders als andere. Der Trend ist ihr Feind – und das tut dem Hörer richtig gut.

Nach dem ersten Song „She’s a pistol“ (schönes Ramones-Intro übrigens …) ist man erst einmal platt, wie roh das Ganze tönt. Keine komprimierte Tonscheiße, die nach zweimaligem Hören das Ohr so nervt, dass der Silberling in die Ecke fliegt, sondern fette Scheiße made in the Eighties. Die CD hat Raum und der Sound ist lebendig. 

Double Crush Syndrome klingen wie die RamonesAngusKissLemmyCrüe und das sind in den gelben Seiten des Rocks die besten Referenzen. „The You Filter“ ist ein Gesamtkaputtwerk – angefangen vom Trash-Cover bis hin zu den Bandfotos. Das ist so Underground, dass man eine große Plattenfirma dahinter vermuten könnte. Die hätte aber sicher den rohen und deshalb geilen Sound des CD versaut. War noch was? Ach ja, Songs. Die gibt es auch auf „The You Filter“. Die erste Single „Yeah! Pain“ rumpelt mit eingängigem Refrain und Malcolm Young-Gedächtnis-Intro lustig durch die Boxen, „Blood on my shirt“ könnte ein zerfledderter The Traceelords-Knüller (Refrain!) mit erneut harter AC/DC-Schlagseite sein, „Refuse to kiss ass“ biedert sich in Sachen Riffing etwas zu sehr an eine Band an, deren Sänger sich ins Nirvana geschossen hat, während „Die for Rock’nRoll“ ein Übersong mit Weltklasse-Refrain ist.

Es macht Spaß, in den Songs zu stöbern, denn es finden sich immer hübsche Versatzstücke aus 100.000 Jahren RocknRoll-Geschichte. Hier wird deutlich, wo Andy Brings Wurzeln rumlungern. Dabei kocht die Band ihr eigenes Süppchen und vermischt wunderbar die Zutaten zu einem scharfen Hauptgang … der vor der Schlussnummer „Tonight“ aber lieber abgeräumt gewesen wäre. Abgedämpfte Achtelakkorde mit balladeskem Einschlag – das will ich von Double Crush Syndrome so nicht hören. Das kann das rockende Monument „The You Filter“ aber wirklich nicht vom Sockel reißen. Bis zum Olymp sind es nur noch ein paar Akkorde …

 

Die Band auf Tour:

July 13: De Haan / Belgium („Coq Rock Festival“ with THE QUIREBOYS and more)
July 30: Nürnberg (Rockfabrik, supporting UGLY KID JOE)
August 17: Oberhausen (Crowded House with GUN BARREL)
August 23: Lichtenfels (Paunchy Cats)
September 7: Berlin (IFA)
October 31: Köln (Jugendpark)

 


 

 

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