Review: Iced Earth – Plagues of Babylon

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IcedEarth-PlaguesOfBabylonIced Earth legen mit „Plagues of Babylon“ das zweite Werk mit dem neuen Sänger Stu Block vor. Auf „Dystopia“, Blocks Erstling lieferte er mit der Band den Beweis ab, dass sie noch lange nicht am Ende sind. Und auch „Plagues of Babylon“ es ist keine schlechte Platte geworden, eine überragend gute dann aber leider auch nicht. 

Was hören wir? Einen absolut fehlerfreien, guten, bis sehr guten aber nie herausragenden Power-Metal-Sänger, der vor allem live ein echter Gewinn für die Band ist (Fotos). Desweitern finden wir da mit Jon Schaffer einen Songwriter, der seinen (und Deinen) Metal aus dem Eff-Eff kennt. Hier etwas Maiden (z.B. im Intro von „The end?“), da eine Prise Queensryche zu „Hear in the Now Frontier „-Zeiten (erneut ein Intro bei „The living dead“), dazu noch einen Happen Manowar („Resistance“) – das geschulte Metal-Gehör freut sich über die vielen vertrauten Ideen.
Die Freude wird größer, wenn man aber endlich echte alte Iced Earth-Tugenden serviert bekommt. Der bombastisch-gute Titeltrack (mit zu langem Intro) zum Start der CD macht Hunger auf mehr solche Mahlzeiten.
„Democide“ (mit langen Intro) bekommt da noch gerade die Kurve und überzeugt unterm Strich, während „The Culling“ ziemlich schwach, „Among the living Dead“ (did I mention the long intro?) ein solider Schmeißer mit Anthrax-Anleihen und „Resistance“ einfach langweilig ist.
Zwei weitere Kritikpunkte: Die Produktion ist – außer für Drummer vielleicht – deutlich zu Trommellastig, da gehen manchmal selbst Chef Schaffers Soli im Schlagzeuggewitter unter. Ob’s daran liegt, dass ausnahmsweise nicht im Morrisound Studio in Florida gemixt wurde, sondern dies in Deutschland geschah?
Auch erschließt sich der fast immergleiche Songaufbau nur schwerlich. Lange Einleitung, anschließend ein Powerriff, das zur Strophe leitet, später ein aus schnellen Läufen plus stehenden Bendings bestehendes Solo – manche nennen es Stil, ich bin zu oft gelangweilt von der Reißbrettartigkeit der Tracks. 
 
Doch „Plagues of Babylon“ ist mitnichten ein schwache Scheibe: Nach dem starken Opener, der mit einigen hübschen orientalisch anmutenden Skalen Lust aufs Album macht, verdienen vor allem die Hymne „If I could see you“, das epischen „Cthulhu“ und die von Schaffers „Sons of Liberty“ gecovert Powerballade (jaaa, ich weiß, böses Schimpfwort, aber lieb gemeint) „Spirit of the Times“ das Markensiegel Iced Earth. So muss die Band klingen, denn eigenständig genug ist sie. Das Country-Cover „Highwayman“ mit den Gästen Russell Allen (Symphony X) und Michael Poulsen (Volbeat) lässt den Rezensenten schließlich doch noch mit einem recht versöhnlichen Eindruck den Ipod ausschalten.
 
Fazit: Mehr Licht als Schatten, ob dieses Iced Earth-Album den „Test of Time“ überstehen wird, ist dennoch fraglich
 
 
Anspieltipps: „If I could see you“, „Plagues of Babylon“
 
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