„Es war einmal…“ und vor allen Dingen war alles gelogen! Hat eure
Mutter euch auch vom braven Rotkäppchen vorgelesen, das vom bösen Wolf bedroht
wurde? Vergesst das ganz schnell: Rotkäppchen ist böse! Aus tiefster Seele ein
Miststück! Dafür leidet der ihr zugewiesene Wolf an erhöhten
Minderwertigkeitskomplexen. Wie soll denn da unser Superheld
Simon das
Zauberland retten, wenn er sich nicht nur um einen daher gelaufenen
Doppelgänger kümmern muss, sondern auch noch Therapiestunden bei dem
alkoholkranken Wolf abhalten und vom Rotkäppchen mit Pfefferspray bedacht wird?
Keine leichte Aufgabe, zumal noch gar nicht klar ist, was der Doppelgänger im
Schilde führt! Erscheint er doch als Weichei, der für die Dorfbewohner
kostenlos Botendienste erledigt, aber was steckt wirklich hinter dieser
scheinheiligen Fassade?
Um das herauszukriegen muss unser Held diverse Aufgaben
erfüllen. Die Aufgaben sind locker zu lösen. Gespickt ist „Simon the Sorcerer“
mit einer gut portionierten Prise Humor. Ähnlichkeiten mit älteren
Rollenspielen und Anspielungen auf berühmte (Zauber)filme sind voll
beabsichtigt und gewollt.
Die grafische Darstellung lässt keine Wünsche offen. Man
läuft quer durch die comicartige Zauberwelt und ist begeistert von den vielen
netten Kleinigkeiten.
Gut durchdacht ist auch die technische Seite des vierten
Teiles des Adventures. So kann man per Doppelklick schnell -mittels der nach
kurzer Zeit vorhandenen Karte- von einem Ort zum nächsten hüpfen. Lästige lange
Laufsequenzen entfallen somit. Auch die Einrichtung der Hotkeytasten ist
sinnvoll. Man hat so die Möglichkeit, sich die noch brauchbaren Utensilien
anzeigen zu lassen. So entgeht einem im
Eifer des Gefechts nichts, und sei es die noch so kleine Haarnadel im nicht
vorhandenen Heuhaufen.
Simon the Sorcerer – Chaos ist das halbe Leben ist ein
netter Zeitvertreib. Ein wenig Pepp fehlt, aber zum „mal eben durchspielen“ ist
es durchaus passabel.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.
