Fotos: Black Label Society / Last Temptation

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Es sind harte Zeiten für kleine bis mittlere Konzertveranstalter: Während den großen Fischen die Fans gerade die Bude einrennen, haben es die kleineren Locations schwer, die Hütten zu füllen. 

Auch bei ZAKK WLYDEs BLACK LABEL SOCIETY ist die kleinere der beiden Oberhausener Turbinenhallen nicht voll, die Oberränge gar gesperrt und das „Infield“ auch nicht pickepacke voll. Etwas über 700 Fans sind da. Wenn das der Ozzy wüsste…

Bevor dessen Lieblings-Gitarrenzottel Zakk aber seine Riffsalven in die Halle ballert, ist mit LAST TEMPTATION eine durchaus spannende Combo auf der zu einer Mini-Fläche verkleinerten Bühne zu Gast. Die Franzosen um Bandgründer Peter Scheitthauer liefern klassischen melodiösen Hardrock mit exzellenten Vocals von Butcho Vucovic. Macht Spaß und heizt gut ein, geht im aufs Mindeste reduzierte Bühnenlicht aber etwas unter.

Nach einem kurzen Umbau, bei dem die Bühne mit einer fetten Amp-Wand und einem pompösen Schlagzeugpodest um ein Vielfaches „aufgeblasen“ wird, ertönt das gewohnte Mashup-Intro „Whole Lotta Sabbath“, bevor die Bikerparty beginnen kann. 

Waldschrat Zakk im stylischen gelb-schwarzen Kilt und ungebändigter Haarpracht (ja auch an den durch den Rock sehr freiliegenden Beinen) rockt direkt mit „Bleed for Me“ los. Der Sound ist gut, das Licht ist Bombe, die Haare wehen, was kann hier heute schiefgehen? 

Und in der Tat geht nahezu nichts daneben. Jeffrey Phillip Wielandt, wie Zakk eigentlich heißt, spielt mitreißend und versucht scheinbar die ganze Show über sein Gesicht nicht zu zeigen, so heftig zuckt das Haupthaar und versteckt er sich ansonsten hinter dem Mikro. 

Musikalisch macht er heute mit seiner exzellenten Band keine Gefangenen: „Destroy & Conquer“, „Set you free“ oder „You made me want to live“ – allesamt vom aktuellen Longplayer „Doom Crew Inc.“ passen perfekt zu den Fan-Faves wie „Spoke in the Wheel“ (mit Zakk am Piano und Classicrock-Referenzen) oder „Heart of Darkness“.

Mit John DeServio am Bass und Drummer Jeff Fabb hat Wylde eine Rhythmusgruppe im Rücken, die so zuverlässig ist, wie ein altehrwürdiger VW Käfer. Läuft einfach! Immer! Rund!

Dass dazu Dario Lorina an der Rhythmusgitarre Zakk den Raum zum Solieren gibt, ist das musikalische i-Tüpfelchen. 

Die BLACK LABEL SOCIETY ist eine echte Einheit, auch, wenn der Mann in der Mitte natürlich die kreative und live optisch beeindruckendste Kraft ist.

Die Setlist hält für BLS-Fans leider keine großen Überraschungen bereit (eigentlich keine). Dabei hätte Zakk da so Einiges in Petto: Aber da BLS einfach nicht PRIDE & GLORY sind, finden sich auch keine Songs dieses grandiosen Wylde-Albums wieder. Schade, dass solche Großtaten so ziemlich in Vergessenheit geraten sind. 

Der Abend ist dennoch erinnerungswürdig, allein, weil BLS es schaffen über die gesamte Spielzeit vor Kraft zu strotzen, Zakk ein wahnwitziges Solo nach dem anderen abliefert und seiner Band die pure Spielfreude anzumerken ist.  Mit den beiden Knallern „Suicide Messiah“ und natürlich „Stillborn“ verabschieden sie sich anschließend in die Nacht. Die Fans sind durchgeschwitzt, die Ohren fast taub, die Metalseele ist befriedigt. Kann man so machen…

Wir haben Fotos von:

BLACK LABEL SOCIETY

LAST TEMPTATION

Alle Fotos: Thorsten Seiffert. No use without permission.

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