Na? Alles überstanden? Die erste Festivalwelle ist wie ein Orkan über uns weggefegt. Rock am Ring – zum letzten Mal, mit grandiosen Iron Maiden und eher lahmen Metallica – sowie ein ausverkauftes Schnuckel-Festival in Gelsenkirchen mit grandiosen Abräumern wie Sacred Reich oder Testament haben den Start in den Juni geprägt.
Während es am Ring bei absoluten Metalkrachern wie Cro oder Jan Delay gewohnt Ballermanesk zuging, erwärmte das Rock Hard Festival mit seinem sensationellen Flair und dem True Sound of the Underground einmal mehr unsere Herzen. Offiziell ausverkauft war es zudem, den Veranstaltern ist es zu gönnen. Dass mit Testament kurzfristig eine Band gewonnen werden konnte, die den Ticketverkauf scheinbar noch einmal angekurbelt hat, war ein Glücksfall. Musikalisch sind die Thrasher ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Überhaupt war die Mischung wieder sehr stilvoll. Bluesrock (Blues Pills), Classic-Rock (Tesla), Thrash (Sacred Reich) oder Black/Death (Triptykon) – irgendwie fand erneut jeder seiner Lieblingsband, seine Nische. Top!
Ein Wort sollte man auch mal über die immer gut gelaunte und kooperative Security von CCS verlieren. Die Jungs haben das Rock Hard wieder zu einer entspannten Angelegenheit gemacht. Und, wenn die “Irren” nur so in den Graben fliegen, Nico und Co fischen jeden sicher aus der Menge – und haben auch noch Spaß dabei. Sensationell. Vor allem, wenn man einen Tag zuvor noch deren Rock am Ring-Pendants erleben durfte. 20 Minuten lang blockierten zwei Neunmalkluge den Pressezugang, weil sie der Meinung waren, die rund 50 (!) wartenden Fotografen hätten hier keinen Zugang (obwohl in den Berechtigungsschreiben genau diese Tür ausgeschildert war). “Ihr könnt machen, was Ihr wollt. Hier kommt keiner rein”, hallte es uns entgegen. Kamen wir natürlich trotzdem, denn der Anschiss von oben ließ nicht lange auf sich warten.
Wenn Ihr am Mittwochabend auf Fotos von Rob Zombie in Münster gewartet habt… sie waren fest eingeplant, die Akkreditierung bestätigt und die Kameras geputzt. Am Tag des Konzertes hat dann das Management des “guten” Schockrockers alle Fotografen von der Liste streichen lassen – nicht zum ersten Mal übrigens. Pech gehabt, also Robbie. Vielleicht sollte er mal bei seinem großen Vorbild Alice Cooper in die Lehre gehen, denn der weiß, dass zu einer geilen, großen und spektakulären Show jemand gehört, der anderen davon “erzählt”. Ärmlich und peinlich…
Seit gestern rollt ein Ex-Lederball in Brasilien und bringt zumindest den Fußballfanatiker unter den Konzertfotografen (also u.a. mich) in ernsthafte Schwierigkeiten. Aerosmith oder Spanien vs. Chile? Black Label Society oder Deutschland gegen Ghana? Nicht soo einfach. Wenn Ihr also im Fotograben ein Ipad mit DVBT entdeckt, bin ich wohl in der Nähe 😀
See you on Friday
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.