Flug 666 nach Stockholm: Bruce Dickinson im Interview

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Zur neuen Iron Maiden-CD "A Matter of life and death", seinen Soloalben, alten Mitstreitern und "Flug 666" äußert sich Maiden-Sirene [[Bruce Dickinson]] im RnR-Reporter-Interview.

Immer noch top in Form: Bruce Dickinson.

Hey, Bruce, du musst sehr stolz auf “A Matter of life and death” sein. Ist das das Album, von dem du seit deinem Wiedereinstieg bei Maiden geträumt hast?

„Ich finde, dass ist eines der besten Alben, die wir je gemacht haben und ich bin sehr stolz darauf. Vom Sound her ist es wahrscheinlich das beste Album, welches wir jemals aufgenommen haben. Ich bin ja ein großer Fan von Martin Birch (Producer von Klassikern wie "Number of the Beast“) und seiner Arbeit mit uns, aber ich denke, dass ist einfach eine tolle klingende CD. Ich glaube nicht, dass wir jemals etwas so Gutes gemacht haben“

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Wie lange hat es gedauert das Album zu machen?

„Also, es hat drei Wochen gedauert, es zu schreiben, drei Wochen, um die Songs zu proben und drei Wochen, um sie aufzunehmen“

Das ist dann wohl die kürzeste Produktionszeit in der gesamten Maiden-History, oder?

„Nein, die kürzeste Zeit brauchten wir bei ‚Number of the Beast’. Aber, wir haben das hier schneller einstudiert als jedes andere Album. Wir haben 15 Tage zum Proben und 15 Tage zum Aufnehmen gebraucht. Dann haben wir weitere 15, 20 Tage für Overdubs und den Mix benötigt. Aber 15 Tage zum Lernen der Songs, sie dann aufzunehmen und live zu spielen – das ist schon unglaublich. Nehmen wir nur mal Nicko. Das ist herausragend, in 15 Tagen alle Drumparts zu lernen und dann einzuspielen.“

War „Paschendale“ eine Art Test, ob die Maiden-Fans den progressiveren Songwriting-Stil akzeptieren würden?

„Ich denke schon. Irgendwas zwischen ‚Paschendale’ und ‚Dance of the death’ war ein guter Indikator, um zu erkennen, wohin das hier führen würde.“

Ist „A Matter of life and death“ denn dann ein Konzeptalbum?

„Es ist kein Konzeptalbum, was nicht heißt, dass nicht einige der Themen auf dem Album miteinander verbunden sind. Sie sind miteinander verbunden, aber sie sind durch die Tatsache verbunden, dass wir in der Welt leben, in der wir nun einmal leben. Ja, das sind eine Menge Songs über Krieg, eine Menge Songs handeln von Religion und solchen Sachen, aber das ist so, weil, wenn wir uns die Welt einmal anschauen, sind es solche Sachen, die gerade vor sich gehen. Es gibt viel Angst und Paranoia über Leben und Tod, Religion und Krieg und solchen Dingen. Also handelt auf dem Album auch viel davon.“

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„Different world“ ist ja ein schon klasischer Iron Maiden-Opener. Warum fängt die wohl progressivste Maiden-CD aller Zeiten mit einem recht simplen Song an?

„Es passierte einfach so und ich denke, es ist gut, dass der am Anfang der CD steht, denn dann ist er schneller vorüber. Es ist kein schlechter Song, aber die anderen finde ich persönlich viel stärker.“

Kommen wir zu deiner Solo-Karriere: Da hast du gerade die „Anthology“-DVD veröffentlicht, die auf dein gesamtes Schaffen zurückblickt. Ist das etwa das Ende der Solo-Karriere?

„Nein, auf keinen Fall. Ich glaube die Plattenfirma wäre sehr sauer darüber, denn ich habe gerade einen Vertrag über drei weitere Alben unterschrieben. Die ‚Anthology’ sollte eigentlich schon vor zwei Jahren erscheinen, doch dann wurde sie immer zurückgestellt und nun war einfach der perfekte Zeitpunkt dafür. Es ist eine tolle ‚Anthology’, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, denn es sind fast vier Stunden Zeug auf den DVDs. Ich bin gerade in einem Filmprojekt involviert, wo ich der Autor des Ganzen bin, und wenn das klappt, werde ich wohl auch den Soundtrack zu dem Film machen. Also wird es ein neues Soloalbum geben müssen!“

Erzähl mir was über Bruce Air 666: Fliegst du damit etwa Die-Hard-Maiden-Fans zu den Konzerten?

„Wir haben ein komplettes Paket nach Stockholm im Angebot. Man verlässt Gatwick, fliegt nach Stockholm mit Flug 666, es gibt Maiden-Videos an Bord. Dort angekommen geht es zum Hotel, das sich über der Halle befindet, es gibt Backstage-Touren, Fotosessions mit mir auf der Maiden-Bühne.“

Während der Show?

„Nein, nein, vor der Show. Es gibt Stehplätze ganz vorne an der Bühne und am nächsten Tag fliege ich sie zurück nach England. Ein Riesenspaß für alle, den wir eine Woche in Mailand wiederholen. Da fliegen wir Fans von Stockholm aus hin, zwei Nächte.“

Habt Ihr jemals drüber nachgedacht, die alten Maiden-Alben aus der
Di Anno-Zeit neu aufzunehmen, um zu zeigen, wie sie mitBruce Dickinson klingen würden?

„Steve wollte das immer tun, denn er hasst die Produktion auf den ersten Scheiben. Aber ich denke nicht, dass wir das jemals tun werden. Faktisch haben wir das auch schon immer mal auf B-Seiten und Live-Aufnahmen getan.“

Du bist eng mit Ex-Drummer Clive Burr befreundet und unterstützt ihn, wo du nur kannst. Was denkst du hingegen von Ex-Sänger Paul Di Anno, der das Maiden-Erbe für seine Solo-Karriere ausbeutet?

„Ich will keinen beleidigen, in dem ich etwas Böses über Paul sage. Er versucht sein Leben zu leben, wie jeder andere auch, in dem er das Beste tut, was er kann: singen. Deshalb wünsche ich ihm viel Glück. Die Leute kennen schon den Unterschied zwischen Paul, der Maiden-Songs singt, und Maiden, die Maiden-Songs präsentieren.
Clive geht es leider nicht gut, er ist sehr krank. Wir versuchen es ihm so einfach wie möglich zu machen, produktiv zu sein. Nachdem er Maiden verlassen hat, haben ihn nicht oft gesehen. Wir waren nicht viel in England und dann hörten wir von dieser schrecklichen Krankheit
(Multiple Sklerose).

 

Und dann kamen wir wieder zusammen und er ist immer noch der gleiche alte Clive, aber es ist einfach fürchterlich. Doch wir müssen unsere Leben leben und er muss sein Leben leben und wir versuchen, dass er das so gut wie möglich kann.“

Gibt es Pläne die „Early Days“-Serie (Konzerte nur mit Songs aus einer bestimmten Maiden-Periode) fortzuführen? Viele warten auf Songs der Powerslave-Phase.

„2008 wird es die größte Iron Maiden-Festivaltour geben und das wird das Powerslave-Set sein. Egal, ob wir alle Songs dieses Albums spielen, weil wir auch Tracks der darauf folgenden vier Scheiben aufführen werden, es wird die Powerslave-Bühne sein. Wir lassen sie nachbauen, vielleicht etwas größer …“

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ZUR CD-KRITIK GEHT ES HIER

Maiden 2006: Nicht

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