Man kann es bald nicht mehr hören oder lesen: Verschwörungstheorien, Geheimbünde – die Freiheit des Einzelnen wird von dunklen Mächten bedroht. Gähn. So auch in John Twelve Hawks Buch "Traveler". Nur wenige Menschen, Traveler genannt, vermögen die Pläne der Bruderschaft der "Tabula" noch zu durchkreuzen. Denn die Traveler haben die außergewöhnliche Gabe, in andere Sphären zu reisen. Und sie stellen sich seit jeher schon jedem Versuch entgegen, die Selbstbestimmung und Freiheit der Menschen zu zerstören. Die Brüder Michael und Gabriel Corrigan sind, ohne es zu wissen, die letzten Nachkommen der Traveler. Von den Schergen der Bruderschaft gejagt, scheinen sie kaum eine Chance zu haben, deren Machtergreifung noch zu verhindern. Wäre da nicht Maya, die Nachfahrin einer Kriegerkaste, die ihr Leben dem Schwertkampf und dem Schutz der Traveler geweiht hat. Es liegt allein in ihrer Hand, die letzten Traveler vor den Nachstellungen der Bruderschaft zu retten, bevor die Freiheit den Menschen für immer verloren geht. Hört sich wirr an und ist auch so. Die ganzen sechs CDs lang hat man den Eindruck den zweiten Teil einer Geschichte zu hören. Man kommt einfach nicht richtig in die Story, der Autor setzt einfach Wissen voraus, das der Leser/Hörer nicht in diesem Werk erwerben konnte und scheinbar nur im Kopf des Schriftstellers steckt. Es soll in Zukunft zwei weitere Bände geben, Hawks setzt natürlich auf das beliebte Stilmittel der Trilogie. Dass es trotzdem ein recht unterhaltsames Hörbuch ist, liegt an Sprecher Heikko Deutschmann, der sehr facettenreich spricht und jedem Charakter eine eindeutige unterschiedliche Färbung zugesteht.
Über den Autor
Über John Twelve Hawks ist fast nichts bekannt, denn er versucht, wie die Traveler, jenseits des Systems zu leben. Anlässlich des Erscheinens seines Buches in Amerika gab er allerdings ein Interview via Satellitentelefon, in dem er sich dennoch zu einigen sehr persönlichen Dingen äußerte, wie etwa sein jahrelanges Training in asiatischer Kampfkunst, seine Vorliebe für die Essays von George Orwell und seine spirituellen Erfahrungen mit den großen Religionsgemeinschaften. Ein Auszug aus diesem Interview erklärt aber wohl am besten sein wichtigstes Anliegen: "Ich habe den Roman geschrieben, um unsere heutige Welt zu verstehen, und weil ich immer noch an das Ehrgefühl glaube. Und an die Tapferkeit. Und an die Liebe. Ich lebe außerhalb des Rasters. Wer ich bin, und was ich gemacht habe, spielt keine Rolle. Mein Name ist John Twelve Hawks. Der 'Traveler' spricht für mich."
Fazit: Wirrer Unsinn, gut gelesen
Verlag: Random House Audio
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.