Sasha Grey: Die Juliette Society

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 „… mein Hintern scheuert auf Kreuzkümmel, getrocknetem Ingwer, Knoblauch, Salz und Pfeffer herum. Ich werde in meinem eigenen Saft mariniert. (…) Und während ich komme, dringt etwas Chilipulver in mein Arschloch.“ Wem es noch nicht ganz klar geworden ist: „Die Juliette Society“ stammt nicht aus der Feder von Mälzer, Lafer, Rosin und Co., ist aber ebenso keine Fortsetzung dieses – woohoo – Sadomaso-Bestsellers, der die Frauen dieser Welt lehrte: Ein Arsch ist nicht allein zum Sitzen da. Vergessen Sie also Liebe und Romantik, ob sie nun durch den Magen oder über andere Körperteile geht, denn Sasha Grey geht es allein um eines und eigentlich nichts anderes: ums Ficken.

Den ganzen Mythos um eine durch und durch kirchlich erzogene Traumfrau mit explosiver Porno-Karriere (und laut Spiegel „Alice Schwarzers fleischgewordener Albtraum“) einmal beiseite gelegt, Sasha Grey hat es einfach drauf! Nicht nur den Geschlechtsakt in allen Spielarten, Formen, Gerüchen und Lauten, die sich der Leser nur vorstellen kann (und man kauft es ihr sowas von ab), sondern tatsächlich auch das Schreiben. Gut, sie mag keine Miss Shakespeare sein, aber die Kalifornierin liefert weitaus mehr als Sabber-Literatur und beweist zudem ganz nebenbei nicht unerheblichen Film-Verstand. Die Geschichte um die Juliette Society an sich ist dagegen eher Beilage und dient der Hauptfigur vielmehr zu einer Reise in die eigene Sexualität wie der Autorin zur Gelegenheit zu offener, kritischer und niemals zimperlicher Ansprache an die Gesellschaft.

Man muss dieses Buch nicht mögen – aber sich erst einmal dagegen wehren können, bei der Lektüre nicht selbst feucht und neugierig zu werden. Oder gänzlich abgestoßen. So oder so, eine Leseprobe (Heyne Hardcore) sei jedenfalls empfohlen, bevor man sich direkt für das ebenfalls erhältliche Hörbuch entscheidet. Denn das hat unterwegs im Auto eine ähnliche Wirkung wie diese gemeingefährlichen Frauenkörper auf übergroßen Plakaten … Zur Erinnerung: Diese Frau hat mit ihren 25 Lenzen über 200 Hardcore-Streifen abgeliefert.

Wenn Sie also nicht prüde sind … Verzehren! … sagen die Rocknroll-Reporter!

 

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